Bregenz - Bei einem Lawinenunglück in Lech am Arlberg sind am Montag zwei Skifahrer ums Leben gekommen. Die beiden befreundeten Männer, ein 39-jähriger Deutscher und ein 41-jähriger US-Amerikaner, waren gegen 14.00 Uhr gemeinsam mit der 41-jährigen Frau des Amerikaners unter eine Lawine geraten und von Suchkräften nach rund einer halben Stunde gefunden worden. Während der 39-Jährige bei der Bergung bereits tot war, verstarb der Amerikaner im Spital in Innsbruck. Seine Frau befindet sich in kritischem Zustand, teilte die Sicherheitsdirektion mit.

Das amerikanische Ehepaar war gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar aus München in das freie Skigelände "Melkertäli" auf 2.100 Meter Seehöhe aufgebrochen. Während die 38-jährige Münchnerin an der Geländekante vor dem steilen Nordhang anhielt, fuhren ihre drei Freunde im Tiefschnee ab. Als sich das Trio etwa in der Hälfte des Steilhanges befand, löste sich an der Geländekante ein Schneebrett, das die drei Skifahrer mitriss und unter sich begrub. Die Lawine hatte eine Dimension von etwa 150 Metern Länge, 95 Metern Breite und eine Höhe von rund einem Meter.

Nach einer halben Stunde geborgen

Die unverzüglich alarmierten Rettungskräfte konnten die drei Verunglückten, die keine Verschüttetensuchgeräte bei sich trugen, nach rund einer halben Stunde mittels Sonde orten und bergen. Um Zeit zu gewinnen, waren die rund 50 Helfer - Skilehrer, Bergretter und drei Hundeführer - zum Teil mit Rettungs-Helikoptern zum Lawinenkegel geflogen worden. Während für den deutschen Skifahrer jede Rettung zu spät kam, wurden der Amerikaner und seine Frau nach der Erstversorgung durch ein Notarztteam schwer verletzt mit Helikoptern in die Krankenhäuser Innsbruck und Feldkirch geflogen wurden. Nur wenige Stunden später verstarb der 41-Jährige in der Tiroler Landeshauptstadt. Seine Gattin befand sich in kritischem Zustand.

Zum Zeitpunkt des Lawinenabgangs herrschte in Vorarlberg erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3. Kurz zuvor war im gleichen Skigebiet bereits ein Schneebrett abgegangen. Glücklicherweise war dabei aber niemand mitgerissen worden. In St. Gallenkirch im Montafon wurde zu Mittag eine Person verschüttet und nach einer halben Stunde gerettet, nachdem schon am Sonntagnachmittag ein Skilehrer in seiner Freizeit ebenfalls in Lech unter ein Schneebrett geraten war. Beide blieben unverletzt. Der Lawinenwarndienst prognostizierte für die nächsten zwei Tage nur einen langsamen Rückgang der Lawinengefahr in Vorarlberg.(APA)