Salzburg - Vor den für Montag Nachmittag geplanten Kundgebungen von GegnerInnen und BefürworterInnen von Abtreibungen vor dem Salzburger Landeskrankenhaus distanzierte sich die Salzburger SPÖ. Die SPÖ werde sich nicht daran beteiligen und auch nicht zu einer Gegenkundgebung aufrufen: "Wir wollen die Auseinandersetzung über dieses sensible Thema nicht auf offener Straße führen und warnen vor einer Eskalation des Konflikts - im Interesse der Landeskliniken und der betroffenen Frauen", so Landesgeschäftsführer Martin Apeltauer in einer Aussendung.

Dieser Aufruf zur Mäßigung richte sich vor allem an "radikale Gruppen" wie die Organisation "Jugend für das Leben", die auch vor Methoden, die fast schon an Verhetzung grenzen, nicht Halt machen würden.

Brennpunkt der Diskussion

Verwundert zeigte sich Apeltauer, dass Salzburg offenbar zum Brennpunkt der Auseinandersetzung geworden sei. "Jahrelang wurden Schwangerschaftsabbrüche in privaten Salzburger Arztpraxen - ohne jegliche Beratung und zu überhöhten Tarifen - vorgenommen. Diese Geschäftemacherei störte offenbar niemand." Die gleichen Kundgebungen könnten auch vor dutzenden Spitälern in den ÖVP-regierten Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich oder Steiermark stattfinden, wo seit der Einführung der Fristenlösung Schwangerschaftsabbrüche möglich seien. (APA)