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2004 - TV-Flops am laufenden Band

Ein Großteil der 2004 auf das Fernsehpublikum losgelassenen neuen Formate fiel durch. Preisgünstige Formate sollten die Sendezeit füllen, doch die Zuschauer spielten - mitunter zur Überraschung der Macher - immer öfter nicht mit. Von einem Flop spricht man dann, wenn die Quoten des Formats den durschnittlichen Martkanteil des Senders deutlich nach unten ziehen.

Foto: Reuters/Bensch

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Nach nur fünf Monaten hat Anke Engelke

ihren Ausflug ins Late-Night-Genre ihres Vorgängers Harald Schmidt wieder beendet. Nach dem Abschied Schmidts im Dezember 2003 hatte Sat.1-Chef Roger Schawinski Engelke als Nachfolgerin präsentiert. Bei ihrer Premiere am 17. Mai sahen noch 2,5 Millionen Menschen zu. Weil die Zahl auf 650.000 sank, warf Sat.1 Anfang Oktober das Handtuch.

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"Hire or Fire"

auf ProSieben wurde nach nur einer Sendung eingestellt. Als Grund nannte der Sender die geringe Zuschauerquote von sechs Prozent in der werberelevanten Gruppe von 14 bis 49 Jahren. "Wenn das Interesse der Zuschauer an diesem Thema derart gering ist und sie wenig Lust haben einzuschalten, muss man der Wahrheit ins Auge sehen", sagte Produzent John de Mol (hier im Bild), der unter zehn Kandidaten Ausschau nach einem Kreativdirektor für eine TV-Produktionsgesellschaft halten wollte.

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Nicht viel besser ging es RTL mit "Big Boss"

Das Format muss den Sendeplatz um 20.15 Uhr räumen. Im kommenden Jahr sollen die drei restlichen Folgen zu einer späteren Sendezeit um 21.15 oder 22.15 Uhr ausgestrahlt werden. Grund sind die nicht befriedigenden Einschaltquoten des Formats, in dem "Big Boss" Reiner Calmund für ein Preisgeld von 250.000 Euro den idealen Nachwuchsmanager sucht.

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Als inflationärer Trend

erwies sich heuer das Thema Schönheitsoperationen, von diversen Boulevardmagazinen schon seit längerem breitgetreten. "Alles ist möglich" versprach RTL, die Zuschauer wollten es nicht so recht glauben. "The Swan" (mit Verona Pooth) auf ProSieben will Frauen "endlich schön" machen, das Publikum zog nicht im gewünschten Ausmaß mit.

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Auch im Fiction-Bereich

ließ das Thema kalt: "Beauty Queen" fuhr auf RTL flaue Quoten ein und floppte auch im ORF ebenso wie ...

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"Verschollen",

ebenfalls eine ORF/RTL-Koproduktion. Diese Robinsonade fand beim österreichischen Publikum nur bedingt Anklang.

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ORF stellt "25 - Das Magazin" mit Jahresende ein

Mit Jahresende wird die Sendung eingestellt. "Obwohl die Performance des Magazins in der Zielgruppe der Zwölf- bis 29-Jährigen stabile Marktanteile gebracht hat, waren die absoluten Seherzahlen für den Programmplatz zu gering", so ORF-Programmdirektor Reinhard Scolik.

Foto: ORF

Die lange Wanderung

"Für uns ist das Projekt sehr erfolgreich ausgegangen, weil wir alle gesund sind und die Kandidaten ein schönes Finale hatten", sagte ORF-Programmentwickler Tobias Krause zum Ende der "Expedition Österreich", dem Sommer-Event des ORF, quotenmäßig dürfte sich die Zufriedenheit wohl in Grenzen gehalten haben. Die wöchentlichen Zusammenfassungen kamen auf durchschnittlich 450.000 Zuschauer, mit einem Zielgruppen-Marktanteil von ca. 23 Prozent konnte das Format nicht an Großereignisse wie "Starmania" anschließen.

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Als eindeutiger Flop

muss Dieter Chmelars Show "Chmelar live" auf ATVplus im Vorabend bezeichnet werden, die Sendung war nur von Jänner bis Mai zu sehen.

Foto: ATVplus

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Der Gesangsshow-Boom

nutze sich ebenfalls schneller ab als erwartet. Das RTL-"Star Duell" kam durchschnittlich gerade einmal auf 2,5 Millionen Fans, die Sat.1-"Star Search" quälte sich vor etwa 1,6 Millionen Zuschauern durchs Programm.

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Auch die Comeback-Show

auf ProSieben - moderiert von der "Starmania"-erprobten Arabella Kiesbauer - muss der Sender als Reinfall verbuchen. Chris Norman, Limahl, Coolio, C.C Catch lockten nur wenige vor die Bildschirme.

Foto: ORF

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Sorgte "The Bachelor"

2003 zumindest noch für mediale Aufregung, so ging "The Bachelorette" dieses Jahr eher spurlos an uns vorüber. Auch die TV-Zuschauer ließ das Buhlen von 25 Schönlingen um "Traumfrau" Monica eher kalt.

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Eher mau auch die Quoten

von "Mein großer dicker peinlicher Verlobter" auf Sat.1. Der Inhalt: Mareike erhält die Chance ihres Lebens - sie und ihre Familie können 500.000 Euro gewinnen, wenn sie ihren Eltern weismacht, dass sie einen Mann heiraten will, den sie erst seit kurzem kennt. Dieser Mann - Gunnar - hat allerdings ein paar Haken: Er ist peinlich, dick, hat keine Manieren.

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Ebenfalls beim Publikum durchgefallen

ist "Kämpf um deine Frau" auf Sat.1. In dem auf zehn Wochen angelegten Format sollen zwölf Männer das Herz ihrer verflossenen Frauen zurückgewinnen. Die Tageszusammenfassungen aus dem Kölner Camp erreichten lediglich Marktanteile zwischen fünf und acht Prozent in der für den Sender relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer.

Foto: Archiv

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Kein völliger Absturz

jedoch trotzdem unter den Erwartungen blieb auch "The Simple Life" auf ProSieben. Kühe melken statt Partys feiern, Wäsche waschen statt Shoppen gehen: Die Begeisterung für Paris Hilton und Nicole Richie hielt sich in Grenzen.

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ARD feuerte Schreinemakers

Margarethe Schreinemakers nachmittägliche Talkshow auf ARD wurde im Frühjahr 2004 abgesetzt. Die Sendung erreichte einen durchschnittlichen Marktanteil von nur 6,6 Prozent pro Ausgabe.

Foto: RTL

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Ausgeklatscht

hat Jenny Elvers-Elbertzhagen bei Sat.1 Anfang Oktober gab sie die Moderation der täglichen Sendung ab, vorher hat sich bereits Co-Moderatorin Sibylle Weischenberg verabschiedet. Mit nur 8,8 Prozent durchnittlichem Marktanteil blieb das Format klar unter den durschnittlichen Sender-Quoten.

Foto: APA/dpa/Langenstrassen

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"Im vergangenen Fernsehjahr

ist zwar viel Neues entwickelt und ausgestrahlt worden, aber die meisten Formate waren abgekupfert, schlecht kopiert oder an den Bedürfnissen der hiesigen Zuschauer vorbeiproduziert", sagt Bernd Gäbler, Leiter des Adolf-Grimme-Instituts. Und schreibt den Fernsehmachern ins Stammbuch: "In Zukunft sollten die Sender mit mehr Liebe und mehr Geduld auf eigene, hochwertige Produktionen vertrauen." In diesem Sinne, das etat.at-Team wünscht einen guten Rutsch und ein spannendes Jahr 2005. (APA/red)

Foto: AP/Mone