Wien/Innsbruck/Bregenz/Salzburg/Linz - Über anhaltende Verkehrsprobleme wurde Sonntag Nachmittag vom ÖAMTC aus Westösterreich berichtet. So bleiben auf der Arlberg-Ersatzstraße (B316) immer wieder Fahrzeuge hängen. Zum Teil waren sie noch immer mit Sommerreifen ausgerüstet. Auf der Inntalautobahn (A12) gab es in beiden Fahrtrichtungen immer wieder Unfälle, z.B. bei Imst. Fahrzeuge rutschten in die Leitplanken.

Einen Folgeunfall löste Sonntag Nachmittag ein Geisterfahrer auf der Semmering-Schnellstraße (S6) im Raum Bruck/Mur aus. Er konnte zwar selbst nicht angehalten werden, doch der St. Ruprechter Tunnel wurde aus Sicherheitsgründen per Ampel blockiert. Ein Autofahrer bremste unmittelbar vor dem Portal ab. Drei nach folgende Fahrzeuge fuhren auf einander auf.

Schneefälle haben in Teilen Österreichs bereits in der Nacht auf Sonntag und in den Morgenstunden zum Teil zu Verkehrsbehinderungen gesorgt. Betroffen waren vor allem Westösterreich und Regionen bis ins Alpenvorland in Niederösterreich. Teilweise gab es Kettenpflicht - vor allem für Schwerfahrzeuge, erklärte ein Sprecher des ÖAMTC Sonntag Nachmittag zur Gesamtlage in Wien. Das Verkehrsaufkommen war allgemein schwach.

In Tirol war es durch den Wintereinbruch zu keinen Verkehrsbehinderungen gekommen. Auf einigen höher gelegenen Straßen, wie etwa der B 179 Fernpass-Straße oder der B 197 Arlberg-Straße, herrscht streckenweise Schneekettenpflicht.

Am meisten Schnee ist in Tirol im Arlberggebiet gefallen. Etwa 30 Zentimeter Neuschnee hat es dort bisher gegeben. Im Laufe des Sonntags wurde mit weiteren 20 bis 25 Zentimeter Schnee gerechnet, hieß es bei der Wetterdienststelle in Innsbruck. Während es im Raum Innsbruck kaum geschneit hatte, waren im Tiroler Oberland sowie im Raum Kitzbühel zwischen zehn und 15 Zentimeter gefallen. Ein Autofahrer auf der Inntalautobahn zwischen Telfs und Innsbruck berichtete Sonntag Vormittag von einer zehn bis zwölf Zentimeter dicken Schneedecke und nicht erkennbaren Räumungsmaßnahmen. Bei Eisglätte verunglückte Samstagabend ein 49-jähriger Mann mit seinem Pkw auf der Autobahnauffahrt Wörgl-Ost tödlich.

Beruhigung in Salzburg

In Salzburg hatte sich die Situation nach einer eisigen Nacht am Sonntagvormittag wieder beruhigt. Seit Samstagnachmittag hatten sich die Straßen in weiten Teilen des Landes in Eisflächen verwandelt. Dadurch kam es auch zu mehreren Verkehrsunfällen. In Seekirchen (Flachgau) wurden bei einem Frontalzusammenstoß drei Personen erheblich und eine Person leicht verletzt. In Altenmarkt im Pongau wurde bei einem Unfall auf der schneeglatten Tauernautobahn am Freitagabend ein 36-jähriger Kroate schwer verletzt. Seine Frau und die beiden Kinder erlitten leichte Verletzungen. In Tamsweg kam ebenfalls am Freitag ein Pensionist mit seinem Traktor auf einer Brücke ins Schleudern. Die Zugmaschine stürzte vier Meter tief in einen Bach, der 70-Jährige blieb zum Glück unverletzt.

In Vorarlberg gab es auf hoch gelegenen Straßen Kettenpflicht, so zum Beispiel für Lkw auf der Strecke zwischen Langen und St. Christoph (Arlbergpass). Die Strecke Lech-Warth war am Samstag wegen Lawinengefahr vorübergehend gesperrt gewesen.

Behinderungen im Alpenvorland

Einige Verkehrsbehinderungen wurden am Sonntag auch noch im Alpenvorland in Niederösterreich bzw. an der Grenze zur Steiermark registriert. Streckenweise Schneekettenpflicht gab es Beispielsweise auf der B21 (Gutensteiner Straße) und am Gscheid, ebenso am Zellerrain an der Grenze zur Steiermark. Ähnlich war die Situation am Seebergsattel in der Steiermark (B20).

Mehrere Unfälle, die aber mit bloßen Blechschäden offenbar glimpflich verliefen, wurden Samstag Abend in Oberösterreich registriert. Dort hatte es Eisglätte auf zahlreichen Straßen gegeben. Einzelne Strecken mussten sogar kurzfristig gesperrt werden. (APA)