Wien - Zu einer atemberaubenden Verfolgungsjagd kam es
Samstag Mittag in Wien-Floridsdorf sowie im angrenzenden
Niederösterreich. Passanten war gegen 11.55 Uhr aufgefallen, dass ein
Mann in einem roten VW-Golf in Schlangenlinien auf der Prager Straße
unterwegs war, nahm ein Wiener Polizist die Verfolgung auf. Er wurde
schließlich von dem Amoklenker sogar gerammt. Erst ein Unfall in
Langenzersdorf stoppte schließlich den Amoklenker. Der 39-Jährige Lenker sei bereits mehrfach wegen
Drogendelikten, Widerstands gegen die Staatsgewalt, Not- und Unzucht
sowie Vergewaltigung, Vergehen gegen das Waffengesetz und schwerer
Körperverletzung vorbestraft, so die Polizei. Einen Führerschein hatte er schon seit
1983 nicht mehr.
Auf der Gegenspur der Autobahnauffahrt
Samstag rastete der 39-Jährige offenbar aus. Als er bemerkte, dass
sich ein Wiener Polizist mit seinem Dienstwagen auf seine "Fersen"
heftete, fuhr er zunächst auf die A22 in Richtung Stockerau auf. Dann
ging es nach Strebersdorf. Auf der Prager Straße raste der Mann dann
wieder in Richtung Wien. Dort wurde er zum ersten Mal angehalten.
Doch der Amoklenker legte den Retourgang ein und fuhr wieder
stadtauswärts.
Dabei rammte er absichtlich das Polizeiauto, um den Beamten
abzudrängen, dann fuhr er schließlich durch rote
Ampeln bis auf die Donauuferautobahn auf. Dabei benutzte er zeitweise
sogar die Gegenspur der Autobahnauffahrt in der Einzingergasse in
Floridsdorf. So gelangte der Mann bis nach Korneuburg, wo er wieder
abfuhr und seinen Wagen in Richtung Langenzersdorf zurück lenkte.
Erst in der niederösterreichischen Gemeinde - der Polizist hatte
wieder aufgeschlossen - verlor der Amoklenker die Herrschaft über
seinen Wagen und prallte gegen drei parkende Autos, an denen schwere
Schäden entstanden. Er wollte flüchten, wurde aber von dem
Polizisten und einem Passanten schließlich niedergerungen.
Ein Alko-Test war negativ. Die Resultate einer Untersuchung auf
Drogenkonsum lagen Samstag Abend noch nicht vor. (APA)