Bogota - In Kolumbien hat Präsident Alvaro Uribe den Rebellen der marxistischen FARC-Guerilla ultimativ damit gedroht, einen ihrer wichtigsten Anführer an die USA auszuliefern. Sollte die FARC bis zum 30. Dezember nicht 63 Geiseln freilassen, werde der inhaftierte Juvenal Ricardo Palmera alias Simon Trinidad den US-Behörden übergeben, erklärte ein Präsidentensprecher am Freitag in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota. Simon Trinidad war im Jänner in Ecuador gefasst worden und ist der ranghöchste FARC-Kämpfer in Haft. Die US-Justiz will ihm wegen Drogenhandels und Geiselnahmen den Prozess machen.

Unter den 63 Geiseln, deren Freilassung die Regierung fordert, sind auch drei US-Bürger, ein Deutscher sowie die seit fast drei Jahren verschleppte Grünen-Politikerin Ingrid Betancourt. Seit Monaten erklären sich Regierung und Guerilla in Kolumbien zwar bereit, FARC-Rebellen gegen Geiseln austauschen zu wollen, doch bleiben die Bedingungen umstritten. Die vor 40 Jahren gegründeten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) zählen rund 17.000 Kämpfer. Nach amtlichen Angaben hält die Guerilla rund 1.600 Geiseln in ihrer Gewalt.

500 Paramilitärs legen Waffen nieder

Über 500 Angehörige der gefürchteten rechtsextremen kolumbianischen Paramilitärs haben am Samstag gemäß eines Abkommens mit der Regierung ihre Waffen niedergelegt. Das Abkommen sieht bis Ende des Jahres die Entwaffnung von 3.000 Kämpfern vor. An der Übergabe der Waffen auf einem Landgut in den Bergen Kolumbiens nahm auch ein Vertreter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) teil. Den ehemaligen rechtsgerichteten Kämpfern soll nun die Wiedereingliederung in das zivile Leben ermöglicht werden. (APA/AFP)