Hamburg - In einem dramatischen Appell hat der ägyptische Präsident Hosni Mubarak die USA vor einem Angriff auf die Islamische Republik Iran gewarnt, um dort die Produktion von Atombombenmaterial zu verhindern. Dies wäre "ein Fehler von katastrophalem Ausmaß", sagte Mubarak in einem Spiegel-Interview. "Dann würden Terror und Gewalt überall im Nahen Osten und wenig später auch in der Welt alles Bisherige in den Schatten stellen. Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt."

Der ägyptische Staatschef forderte die Amerikaner im Irak auf, die Städte unbedingt zu verlassen. Die Bevölkerungszentren könnten nur von irakischen Soldaten und Polizisten gesichert werden: "Die Amerikaner sind dazu einfach nicht in der Lage." Militärische Großangriffe nährten nur Rache- und Hassgefühle.

Hoffnungsvoll äußerte sich der Präsident über die Wiederbelebung des Friedensprozesses zwischen Israel und den Palästinensern. Israels Regierungschef Ariel Sharon sei offenkundig bereit, "den mutigen Schritt in Richtung Frieden zu tun", sagte Mubarak. Er sei überzeugt, dass bis zum Ende der zweiten Amtszeit des US-Präsidenten George W. Bush, voraussichtlich im Laufe des Jahres 2008, ein unabhängiger Staat Palästina ins Leben gerufen werde. (APA/dpa)