Insolvenzverwalter Enrico Bondi wollte die Gläubigerbanken mit ihren Forderungen von über 20 Mrd. Euro ursprünglich von einer Beteiligung bei der "Nuova Parmalat" ausschließen. Laut Bondi sollte den Forderungen der Banken vorerst nicht nachgekommen werden, da die Kreditinstitute Mitschuld am Zusammenbruch des Konzerns hätten. Mailänder Finanzkreise kommentieren die Richterentscheidung aus Parma als Rückschlag für die Parmalat-Sanierung und als Ohrfeige für den Insolvenzverwalter.
Gläubigerbanken werden Aktionäre
Bondi wollte in einem gerichtlichen Verfahren feststellen lassen, inwieweit die Banken von der finanziellen Schieflage des hochverschuldeten Konzerns bereits vor dem Konkurs Bescheid gewusst hatten. Der Richter hat nun entschieden, dass die Banken vorerst einen Großteil ihrer Kredite an den Pleitekonzern zurückerhalten und ihnen damit der Weg, sich an Parmalat zu beteiligen, geebnet wird.