Querschnittslähmungen treten auf, wenn das Rückenmark an einer bestimmten Stelle ganz oder teilweise durchtrennt ist. Die unterhalb der Verletzung befindlichen Nerven werden dann vom Gehirn nicht mehr oder nur eingeschränkt erreicht, entsprechend hat der Patient Voll- oder Teilausfälle von Sensorik und Motorik.
Bisherige Forschung
Bisherige Versuche, Querschnittsgelähmte Personen wieder zum Stehen zu bringen, beruhten etwa darauf, dass die für die Bewegung nötigen Muskeln über Elektroden mehr oder weniger direkt stimuliert wurden. Dazu mussten die Patienten etwa mit Elektroden versehen oder eine spezielle Hose tragen.
Minassian habe nun herausgefunden, dass auch eine direkte Stimulierung durch Implantate im Rückenmark möglich ist, erklärte Frank Rattay, Leiter der Forschungsgruppe TU-Biomed und Minassians Doktorvater. Solche Implantate gibt es nämlich schon. Sie werden eingesetzt, um so genannte Spasmen - unwillkürliche Muskelzuckungen - bei Querschnittspatienten zu unterdrücken. Minassian hat in Zusammenarbeit mit Medizinern mit verschiedenen Frequenzen und Aktivierungsmuster experimentiert und dabei herausgefunden, dass sich bei bestimmten Mustern etwa ein Durchstrecken der Beine erwirken lässt.