Graz - Die Frage, wie lange er seine derzeitigen Funktionen
als Innen- und Verteidigungsminister bekleiden werde, schwebte zwar
im Raum, wurde von Minister Günther Platter (V) bei einer
Ausmusterungsfeier der Grazer Polizei am Freitag aber nur am Rande
angesprochen: Niemand brauche sich Sorge machen, dass die
Doppelzuständigkeit eine längerwährende Einrichtung sein werde. Die
Anfrage am Rande, ob es schon bzw. wann es eine Entscheidung gebe,
wollte Platter dann auch nicht kommentieren.
"Keine Krise" im Innenministerium
Der Minister betonte in seiner Rede, dass es durch den Abgang von
Ernst Strasser im Innenressort selbstverständlich "keine Krise" gebe.
Erneut unterstrich der Innenminister die rasch umzusetzende
Zusammenführung von Gendarmerie und Polizei, die bis Mitte 2005 "in
den wesentlichen Bereichen" abgeschlossen sein soll.
Vier-Augen-Gespräch mit Caritas-Präsident Küberl
Vor der Feier hatte sich Platter zu einem Vier-Augen-Gespräch mit
Caritas-Präsident Franz Küberl getroffen. Dieses sei, so Küberl,
"freundlich, unaufgeregt und konsistent" abgelaufen und habe eine
Reihe von Fragen, u.a. "Asyl und Integration und verwandte Dinge"
umfasst. Küberl meinte, ohne auf eine längerfristige Interpretation
einzugehen, es sei "gescheit, wenn man mit dem, der zur Zeit
Innenminister ist, im Gespräch ist".
Bei dem Festakt in der "Needle" des Grazer Kunsthauses bezeichnete
Platter die neuen Polizistinnen und Polizisten als "Hoffungsträger
für die Sicherheit". Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (V) hob die
Gefahr und die Veranwortung als wichtige Aspekte hervor, die die
jungen Exekutivkräfte nun begleiten werde. Bei der Ausmusterung der
15 Polizistinnen und Polizisten waren - vermutlich erstmals bei einem
Lehrgang in der Steiermark - die weiblichen Aspiranten in der
Überzahl. (APA)