Willy Eichberger, der den Namen seiner Mutter angenommen hatte, kam im Jänner 1938 nach Hollywood zu einem Engagement für MGM. "Ich hab mir gedacht, für ein Jahr kann ich's mir anschauen, dann gehe ich zurück nach Europa", sagte er laut einer Biographie. Wegen der Machtübernahme der Nazis in Österreich und des Zweiten Weltkriegs konnte er nicht mehr zurückkehren. Der Flüchtling mit dem österreichischen Akzent spielte bald in US-Filmen Nazis.
Künstlerischer Werdegang
Seine Bühnenkarriere begann er 1927/28 am Wiener Burgtheater, es folgten die Tonfilme "Kaiserwalzer" (1932, Friedrich Zelnik) und "Liebelei" (1933, Max Ophüls) nach Arthur Schnitzler. Eichbergers Paraderolle war der Liebhaber. Seine internationale Karriere begann Eichberger im Winter Garden Theatre in London. 1934/35 spielte er unter dem später auch in den USA verwendeten Namen Carl Esmond in drei britischen Filmmusicals. Als Darsteller des Prinzgemahls Albert in Laurence Housmans Stück "Victoria Regina" (1937) wurde er von MGM entdeckt und unter Vertrag genommen.
Die USA wurden dem Wiener zur Wahlheimat. Als Debütant bei MGM im Antikriegsdrama "The Dawn Patrol" spielte Esmond neben Errol Flynn ein dem "Roten Baron" Manfred Richthofen nachempfundenes deutsches Fliegerass. Zahlreiche Filme mit Leinwand-Größen wie Spencer Tracy, Katharine Hepburn, Hedy Lamarr und Gregory Peck folgten.