Borkenkäfer sind auch in Europa wegen der Schäden, die sie anrichten können, gefürchtet

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San Franzisko - Die wärmeren Sommer haben im westlichen Kanada und in Alaska dafür gesorgt, dass zwei weit verbreitete Waldschädlinge riesige Schäden angerichtet haben. NASA-Forscher haben nach Auswertungen von Satellitenbildern auch davor gewarnt, dass die europäischen und sibirischen Wälder davon bedroht sind, berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" . Das Sterben der Wälder würde außerdem die Atmosphäre mit zusätzlichem CO2 belasten.

Chris Potter, Ökologe des NASA Ames Research Center im kalifornischen Moffett Field, hat mit seinem Team die Satellitenbilder, die im Zuge des NASA Global Disturbances Project gemacht wurden, ausgewertet. Dabei wurden Vegetationsveränderungen während der vergangenen 19 Jahre bis 2000 genau untersucht. Die Forscher haben vor allem in Wäldern, die nicht geschlagen oder sonst kommerziell genutzt wurden, deutliche Spuren einer Ausdünnung der Grüntönung im Zeitraum von 1995 bis 2000 festgestellt. "Es sah aus, als wären Teile dieser Wälder einem Feuer zum Opfer gefallen", so Potter. "Wenn diese Bäume noch nicht tot sind, dann werden sie bald sterben."

Bis jetzt sind die Bestände der Bäume dieser weitgehend unbewohnten Regionen unbeobachtet geblieben. Für die Schäden an den Bäumen haben die Forscher bereits zwei Spezies ausgemacht: Den Borkenkäfer Dendroctonus ponderosae und die Motte Christoneura fumiferana. Beide leben in jedem gesunden Wald auch. Allerdings haben die wärmeren Temperaturen während der Wintermonate dafür gesorgt, dass diese beiden Lebewesen die kältere Saison gut überleben und in großer Zahl im Frühling auftreten. Üblicherweise sterben nämlich die meisten Tiere durch die tiefen Wintertemperaturen. Während der vergangenen 19 Jahre wurden auf der Nordhalbkugel die wärmsten Wintertemperaturen gemessen. Das Forscherteam will sich in einer weiteren Periode auch die Wälder im Norden Eurasiens genauer anschauen.(pte)