Juschtschenko hatte zuvor angekündigt, sich im Wahlkampf auf den Osten des Landes zu konzentrieren, der ihm bisher eher ablehnend gegenübergestanden war. Die Anhänger von Juschtschenko haben in dieser Woche eine Kampagne begonnen, mit der sie die "Revolution in Orange" auch in die Provinz tragen wollen. Insgesamt beabsichtigen die Aktivisten, 14 Regionen zu besuchen. Vor Odessa im Süden des Landes wurde ihr Konvoi am Mittwoch von Dutzenden Anhängern Janukowitschs blockiert, die Polizei machte den Weg aber frei, wie die Nachrichtenagentur Unian berichtete.
Abspaltungs-Drohung
Politiker aus dem Russisch sprechenden Osten der Ukraine haben mehrfach gedroht, der Landesteil werde sich im Falle eines Wahlsieges der Opposition abspalten. Das im Osten gelegene Industriezentrum Donezk ist die Heimatstadt von Ministerpräsident Janukowitsch. Ihm werfen Kritiker allzu enge Verbindungen mit den dortigen Industrie-Baronen vor; tatsächlich wird Janukowitsch von dem Kohle- und Stahlmagnaten Rinat Achmetow protegiert.
Am Donnerstag eröffnete die Staatsanwaltschaft in Kiew unterdessen eine Untersuchung gegen Mitglieder der Zentralen Wahlkommission. Sie erklärte, die Ermittlungen konzentrierten sich auf den Vorwurf des Machtmissbrauchs bei der Stichwahl vom 21. November. Um wen es sich genau handelt, wurde nicht mitgeteilt. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kündigte an, sie werde mehr als 1.000 Beobachter zu der Wahl entsenden, so viele wie nie zuvor bei einer Abstimmung.