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UN-Truppen bereiten sich auf den Einmarsch in das Elendsviertel Cite Soleil vor.

Foto: AP/Ariana Cubillos
Port-au-Prince - UNO-Soldaten und -Polizisten haben bei einem Großeinsatz in Haiti am Dienstag ein von Aufständischen gehaltenes Viertel der Hauptstadt Port-au-Prince unter ihre Kontrolle gebracht. Die UNO-Mission zur Stabilisierung Haitis (MINUSTAH) habe das Elendsviertel Cite Soleil eingenommen, das von Anhängern des gestürzten Präsidenten Jean Bertrand Aristide kontrolliert wurde, teilte ein UNO-Sprecher mit. Die MINUSTAH habe zwei Polizeistationen, das Krankenhaus und den Hafen unter ihre Kontrolle gebracht.

Den Angaben zufolge kam bei dem Einsatz niemand ums Leben. Zwei Aufständische seien von Kugeln verletzt worden. Das Ziel der Aktion sei, den Frieden im Viertel Cite Soleil wiederherzustellen, damit dort wieder humanitäre Hilfe geleistet werden könne. Der Stadtteil ist eine Hochburg der Aristide-Anhänger.

Bisher größter MINUSTAH-Einsatz

Dem UNO-Sprecher zufolge handelte sich um die bisher größte Polizei- und Militäraktion der MINUSTAH seit deren Stationierung in dem Karibikstaat Ende Juni. An dem Einsatz seien Bodentruppen mit Panzern sowie See- und Luftstreitkräfte beteiligt gewesen. Die Soldaten und Polizisten stammten demnach aus Brasilien, Chile, China, Haiti, Jordanien und Sri Lanka.

Aristide wurde Ende Februar gestürzt und lebt seitdem im Exil. In Port-au-Prince gab es seit dem 30. November wieder verstärkt gewaltsame Zwischenfälle mit bewaffneten Aristide-Anhängern. Nach Angaben von haitianischen Menschenrechtsgruppen kamen seitdem rund 150 Menschen ums Leben, unter ihnen mehr als 15 Polizisten. (APA)