Genf - Die irakische Übergangsregierung hat die internationale Gemeinschaft um Hilfe bei der Suche nach Menschen gebeten, die unter dem früheren Machthaber Saddam Hussein spurlos verschwunden sind. Mehr als eine Million Menschen würden vermisst, zugleich seien bisher 283 Massengräber im Irak entdeckt worden, sagte der Menschenrechtsminister Bakhtiar (Bachtiar) Amin am Rande eines zweitägigen Treffens mit UNO-Vertretern am Dienstag in Genf.

Zudem müssten allein in der Region um Bagdad jedes Monat bis zu 800 Leichen identifiziert werden. Der Irak habe jedoch keine DNA-Labors und bei einer Bevölkerung von rund 27 Millionen Menschen nur 20 forensische Pathologen.

Amin kündigte an, der Irak werde im Jänner eine Fachtagung für die Angehörigen von Vermissten sowie für Hilfsorganisationen veranstalten. Für dieses Vorhaben benötige das Land internationale Unterstützung. Der Minister sagte, ebenfalls in Planung sei ein nationales Zentrum für Verschwundene. Deutschland hat den Angaben zufolge versprochen, bei der Ausstattung eines DNA-Labors zu helfen. (APA)