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Gallus produziert pro Tag etwa 2.500 Herrenschuhe im hochpreisigen Segment und erreicht einen Jahresumsatz von 20 Mio. Euro.

Foto: AP/EGGENBERGER
Klagenfurt - Nach der Insolvenz der Gallus Herrenschuh GmbH und der Gallus Marketing & Sales GmbH in Wolfsberg mit einer Überschuldung von zusammen rund 7,85 Mio. Euro gibt es hektische Verhandlungen über eine Weiterführung der beiden Unternehmen. Das Land Kärnten ist bereit, eine Ausfallshaftung zu übernehmen. "Doch Voraussetzung dafür ist ein Finanzplan", erklärte Frank Rainer, Sprecher von Wirtschafts- und Finanzreferent LHStv. Karl Pfeifenberger (F), am Mittwoch gegenüber der APA.

Bei der Konkurseröffnung am Vortag war von einem Finanzbedarf von 1,5 Mio. Euro pro Monat gesprochen worden, damit der Betrieb vorerst einmal bis 31. März 2005 weitergeführt werden könne. Dieser Betrag sei für Löhne, Gehälter, Mieten, Materialeinkauf usw. erforderlich.

Herrenschuhe im hochpreisigen Segment

Gallus produziert pro Tag etwa 2.500 Herrenschuhe im hochpreisigen Segment und erreicht einen Jahresumsatz von 20 Mio. Euro. Laut Geschäftsführer Werner Falle ist die Produktion für die Frühjahrs- und Sommersaison ausgelastet. Das Wolfsberger Werk befindet sich im Eigentum der holländischen GS Properties. Die Hoffnungen, dass deren Hausbank ABN Amro als größte Bank der Niederlande eine notwendige Finanzspritze von 2,5 Mio. Euro gewähren wird, haben sich nicht bewahrheitet.

Gläubiger sind unter anderen BKS mit 4,13 Mio. Euro und BA-CA mit 4,46 Mio. Euro. Von der Insolvenz sind auch 185 Beschäftigte, darunter 120 Frauen, betroffen. Betriebsrätin Erika Seyfried dazu: "So eine Nachricht vor Weihnachten, das ist schlimm. . . Wir wussten, dass es nicht gut steht, aber mit einem Konkurs haben wir nicht gerechnet." Am (heutigen) Mittwoch hätten die November-Gehälter ausbezahlt werden sollen. Sie müssen jetzt über den Insolvenzfonds geholt werden. (APA)