Wien - Uneinig sind sich Ländervertreter der Donaustaaten und Umweltschutzorganisationen, wie die Donau als lebenserhaltende Ader geschützt werden kann.

In Wien tagten gestern, Montag, die Agrar- und Umweltminister der Donauanrainerstaaten, um über den Schutz des Flusses zu beraten und eine Schutzkonvention zu verabschieden. DER STANDARD berichtet im Vorfeld zur Konferenz. Ziel war es, sich auf ein "Flussmanagement" und den Hochwasserschutz vom Schwarzwald, wo die Donau entspringt, bis zum Schwarzen Meer, wohin sie mündet, zu einigen. Parallel dazu konferierte das "Europäische Parlament der Jugend für das Wasser".

Den Agrar- und Umweltministern, die unter anderen aus Deutschland, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Rumänien oder der Ukraine angereist kamen, wurde von den Umweltschutzorganisationen eine Resolution überreicht. Darin wird kritisiert, dass der Ausbau der Donau die Flusslandschaft gefährde. Es werde bei der Vertiefung der Donau östlich von Wien auf 2,80 Meter zu sehr auf die Interessen der Bau- und Verkehrslobby Rücksicht genommen. Man überschreite damit auch die Empfehlung der Internationalen Donauschutzkommission (IKSD). Diese empfiehlt 2,50 Meter für die Flussrinne. Der WWF sprach von "überzogenen Schifffahrtsprojekten", bei denen Österreich mit schlechtem Beispiel vorangehe. Die Grünen kritisieren, dass die EU einen derartigen Ausbau gar nicht vorsehe, während er in Österreich betrieben werde.

Dauerthema Lobau

Global 2000 wiederholte die Kritik am geplanten Bau der Lobau-Autobahn. Durch das Nationalparkgebiet Donauauen soll ein Tunnel führen. Dieser wird Teil des Straßenrings um Wien, der die Ostregion vom Verkehr entlasten soll. Die Umweltschützer fürchten aber schwere Auswirkungen auf die Natur. (aw, Der Standard, Printausgabe, 14.12.2004)