Beflügelt von einem erfolgreichen
Börsengang und einem deutlichen Umsatzplus will die deutsche
Wincor Nixdorf
zum größten Geldautomaten-Hersteller Europas aufsteigen.
Bisher rangiere das Unternehmen in seinem Banking-Segment auf Rang
zwei hinter der US-Firma NCR, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Stiller
am Montag in Düsseldorf. "Wir sind sehr nahe an den Marktführer
herangekommen." Wincor Nixdorf, das auch Kassensysteme und
Dienstleistungen anbietet, erwartet im laufenden Geschäftsjahr
2004/2005 (30.9.) ein Umsatzplus von 7 Prozent und mindestens 8
Prozent Zuwachs beim Ergebnis (EBITA). Im Mai war die Wincor Nixdorf
AG (Paderborn) an die Börse gegangen. Die Firma kündigte an, die
40-Stunden-Woche wieder anzustreben.
Zuversicht
"Das erste Quartal gibt Zuversicht, dass wir die Ziele, die wir
uns vorgenommen haben, schaffen", sagte Stiller. Im vergangenen
Geschäftsjahr hatte Wincor Nixdorf beim Umsatz um 9 Prozent auf 1,576
Mrd. Euro und beim EBITA um 12 Prozent auf 116 Mio. Euro zugelegt.
Der Dividendenvorschlag liege bei 1,21 Euro je Aktie, berichtete das
Unternehmen. "Wir gehen davon aus, dass wir in Zukunft ein
Gewinnpotenzial haben, das es erlaubt, die Dividende weiter zu
steigern", sagte Finanzchef Eckard Heidloff.
Wachstum
Vor allem das Servicegeschäft für Banken und Handel sei ein
Wachstumsmarkt. Das Auslandsgeschäft (18 Umsatzplus in Europa) habe
im vorigen Jahr den anhaltend schwachen Inlandsmarkt ausgeglichen,
hieß es. "Wir wollen mittelfristig ein Drittel unserer Umsätze
außerhalb Europas machen", sagte Heidloff. Vor allem Asien sei ein
Zukunftsmarkt. Etwa biete Wincor Nixdorf in China maßgeschneiderte
Technik- und Servicelösungen für wachsende Bankenfilialnetze an. Auch
bei Outsourcing-Maßnahmen von Handel und Banken sowie bei
Leergut-Rücknahmesystemen will Wincor Nixdorf international
mitverdienen.
40 Stunden
Das Unternehmen will für seine Beschäftigten in Deutschland wieder
die 40-Stunden-Woche einführen. Beschlossen sei dies aber noch nicht,
berichtete die Unternehmensleitung. Ein Kompromiss werde noch
verhandelt. Bisher gilt für die 2.600 Betroffenen noch offiziell die
35-Stunden-Woche. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich weltweit per
Ende September vor allem durch Zuwachs im Servicegeschäft um gut
1.100 auf rund 6.100. (APA)