Der Outsourcing-Boom hat im laufenden Jahr zu neuen Höhenflügen angesetzt. Laut einer Studie des Marktforschungsinstitutes Frost & Sullivan werden bis zum Jahresende insgesamt 826.000 IT-Jobs aus den Industrienationen in Billiglohnländer abgewandert sein. Hauptexporteure bei den Jobs sind die USA und Japan bzw. in Europa Deutschland. Profiteure der Abwanderung von IT-Stellen sind Indien und China.

Untersuchung

Frost & Sullivan hat für seine Studie die Entwicklung in 14 Ländern, darunter Frankreich, Deutschland, Hongk,ong, Japan, die USA und Großbritannien, in den vergangenen drei Jahren unter die Lupe genommen. Demnach ist die Zahl der IT-Jobexporte seit Beginn 2002 unaufhaltsam angestiegen - der durchschnittliche jährliche Zuwachs bei den Stellen, die von den Industrie- in Entwicklungsländer gingen, lag bei 5,9 Prozent. Neben den Kostenvorteilen wurde das Outsourcing vor allem durch staatliche Unterstützungen und Steuer-Anreize in den Billiglohnländern begünstigt.

Auswandern

Darüber hinaus hat sich der Trend zum Outsourcing dadurch verstärkt, dass viele ausländische IT-Profis ihren Arbeitgebern in den Industrieländern den Rücken kehrten und in ihre Heimatländer zurückgingen, wo sie die selbe Arbeit zu einem geringeren Gehalt verrichteten. Die Länder, in die die IT-Jobs gehen, sind Indien, China, Brasilien, Mexiko, Malaysia, Polen, Rumänien und Russland. Dabei führt Indien als größter "Importeur" von IT-Jobs weit vor China - gegenwärtig werden doppelt so viele Stellen in den Subkontinent wie in das Reich der Mitte ausgelagert. Diese Kluft soll sich verringern, schreibt Frost & Sullivan, was nicht zuletzt auf mehrere IT-freundliche Initiativen der chinesischen Regierung zurückgeführt werden könne.

Unaufhaltsam

Der Trend zum Outsourcing kann laut der Studie nicht aufgehalten werden. Auch gesetzliche Initiativen in den Industrieländern könnten dies nicht verhindern, sondern wären vielmehr ein Schuss ins eigene Knie. "Der Staat, der per Gesetz die Abwanderung von IT-Jobs einschränken will, wird nur sein eigenes Geschäft behindern und gefährdet die Schaffung von Stellen in der Zukunft", kommentiert Frost-&-Sullivan-Analyst Jarad Carleton.(pte)