Allround

Handys, die digitalen Schweizermesser des 21. Jahrhunderts, sind erstaunlich gut dabei geworden, Erinnerungen mit einem schnellen Bild festzuhalten. Das heißt, "schnelles Bild" ist der falsche Ausdruck, denn gerade mit Schnelligkeit hapert es noch: Den Kameramodus aktivieren, auslösen, speichern - damit tun sich Handys (noch) schwer. Das waren im Übrigen bis vor Kurzem auch die Probleme von Digicams, sie sind heute bei besseren (teureren) Modellen weit gehend gelöst.

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Ganz vorne

Aber zurück zum Handy: Meine Foto-Favoriten sind derzeit eine Hand voll Modelle, die bei der Handhabung einen Fotoapparat imitieren. Das S700i und das K700i von Sony Ericsson machen das, indem man sie quer hält - womit sie (das Display anstelle des Suchers) wie eine Kamera funktionieren, oben mit Auslöseknopf und Zoomschalter.

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Hilfreiches Zubehör

Die eingebaute Filmleuchte ist eine gute Ergänzung - viele Erinnerungsbilder werden bei Festen mit schlechtem Licht geknipst, siehe Weihnachten. Das S700i hat eine Auflösung von 1,3 Megapixeln und ein Display mit 262.000 Farbtönen (65.000 ist derzeit gängig). Das K700i ist kleiner und leich- ter, bietet jedoch nur VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel): ausreichend für MMS und E-Mail, dürftig für ein Papierbild.

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Aufbau

Das Nokia 6260 nimmt mit seinem drehbaren Klappbildschirm hingegen eine Anleihe bei der Handhabung von Videokameras: Sobald man den Schirm in Position dreht, ist auch die Kamera für Schnappschüsse oder kleine Videoclips aktiviert - eine sehr gute Lösung.

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Eingeschränkt

Allerdings beschränkt sich die Kamera auf VGA-Auflösung, was in Anbetracht der Spezialisierung auf Fotos nicht verständlich ist - mit 1,3 Megaxpixeln glänzt das neue UMTS-Handy 6630, mit dem Fotografieren nach üblicher Handyart (Objektiv auf der Rückseite des Handys) funktioniert.

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Kernfrage

Derzeit ist die Frage Kamera oder Handy noch einfach zu beantworten: Wer Bilder macht, um sich auch noch in einigen Jahren daran zu freuen, kommt um die Kamera nicht herum; das Kamerahandy ist dazu eine nette Ergänzung. Wer hingegen bisher nicht fotografierte, hat wahrscheinlich Spaß mit der neuen Funktion seines Handys. Das letzte Wort in dieser Entwicklung ist noch lange nicht gesprochen. (Helmut Spudich / DER STANDARD Album, 10.12.2004)

Foto: APA / Kim Ludbrook