Wien - Die niederländische Lagen-Staffel der Damen sorgte am Samstag bei der Schwimm-Kurzbahn-EM in der Wiener Stadthalle über 4x50 m Lagen für den zweiten Weltrekord. Das Quartett Hinkelien Schreuder/Moniek Nijhuis/Inge Dekker und Chantal Groot verbesserte in 1:48,21 Minuten den vier Jahre alten Rekord eines schwedischen Teams um eine Zehntel. Über 100 m Kraul der Herren kürte sich der Franzose Frederick Bousquet in 47,52 Sekunden zum Nachfolger des Niederländers Pieter van den Hoogenband.

Prilukow verpasste Europarekord

Eine Klasseleistung bot auch der Russe Juri Prilukow. Nach seiner Niederlage gegen den Italiener Massimiliano Rosolino über 400 m Kraul entschied er die 1.500 m Kraul für sich, in 14:31,92 Minuten nach einem Duell mit dem Briten David Davies verpasste er seinen ein Jahr alten Europarekord um eine Zehntel. Es war Prilukows dritter Titel auf dieser Strecke in Folge. Rosolino wurde Dritter und meinte danach, sich bei der Montreal-WM auf Kraul konzentrieren zu wollen. Damit fällt er als eventueller Lagen-Gegner von Markus Rogan aus.

In den anderen beiden Herren-Endläufen des Tages setzten sich Favoriten durch. Der Ukrainer Oleg Lisogor verteidigte seinen Titel im Brust-Sprint, in 26,92 distanzierte er den Russen Roman Sludnow um 17/100 und nahm damit für die Niederlage über 100 m erfolgreich Revanche. Den Titel über 200 m Delfin holte sich der Russe Nikolaj Skworzow in 1:52,90 vor dem Polen Pawel Korzeniowski (1:53,19).

Überraschung bei den Damen

Bei den Damen gab es einen Überraschungssieg der Britin Keri-Anne Payne über 400 m Kraul, in 4:03,60 ließ die erst 17-Jährige die erst 16-jährige Russin Daria Parschina um 96/100 hinter sich. Weitere 1,49 dahinter blieb für die favorisierte Spanierin Erika Villecija nur Bronze. Gold für Polen sicherte Aleksandra Urbanczyk über 100 m Lagen, die 17-Jährige benötigte 1:00,75. Und im Rücken-Sprint entschädigte sich die Deutsche Antje Buschschulte in 27,42 für den entgangenen Sieg über 100 m Rücken.

Im Medaillenspiegel fiel Österreich vom zweiten auf den sechsten Platz zurück, wurde von Russland, der Ukraine, Großbritannien und den Niederlanden überholt. Die Deutschen liegen wohl schon uneinholbar in Front, haben bereits sieben "Goldene" und insgesamt 14 Medaillen. (APA)