Bei der Schweizer Depeschenagentur (sda) hat der Verwaltungsrat ein umfangreiches Sparpaket gebilligt, das auch Personalabbau beinhaltet. Die Geschäftsleitung der sda habe die Mitarbeiter in einem internen Schreiben über die Massnahmen, die binnen vier Jahren Einsparungen von 2,7 Millionen Franken bringen sollen, informiert, wie die Basler Zeitung am Freitag berichtet.

Das Sparpaket sehe den Abbau von zehn Stellen in der Redaktion und von 7,3 Stellen in den Bereichen Marketing & Informatik sowie Finanzen & Administration vor. Das Personalsparprogramm solle möglichst durch natürliche Abgänge erfolgen, doch in einigen Fällen werde es zu Entlassungen kommen, zitiert die Basler Zeitung aus dem Schreiben. "Medienpolitisch brisant" sei, dass die sda an "ihren wenigen Aussenstellen von internationaler Bedeutung" abbaue. So verliere Brüssel den französischsprachigen Redakteur. Die Redaktion sei auf Oppositionskurs zum Stellenabbau gegangen.

Klares Konzept gefordert

Der Berufsverband impressum und die Mediengewerkschaft comedia sind empört über den Abbau. Sie fordern ein klares Konzept zur Reduktion des Angebotes. Die beiden Berufsorganisationen rufen die Geschäftsleitung der sda auf, gemeinsam mit den Sozialpartnern einen großzügigen und fairen Sozialplan auszuarbeiten. Ein führendes Medienunternehmen wie die sda trage in der aktuellen konjunkturellen Situation eine große Verantwortung, schreiben impressum und comedia in einer Mitteilung vom Freitag.

Die Notwendigkeit einschneidender Maßnahmen sei unbestritten. comedia und impressum verurteilen jedoch den Beschluss, die Maßnahmen nur auf Kosten des Personals umsetzen zu wollen. Mit Tariferhöhungen von 5 Prozent für 2005 sowie je 1 Prozent in den Jahren 2006 bis 2008 hätte der Spardruck beim Personal deutlich verringert werden können. Gewährt hat der Verwaltungsrat für 2005 eine Tariferhöhung um 3,08 Prozent. (APA/sda)