Nach den ursprünglichen Plänen hätten Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter unter 81 kW/110 PS ab 1. Juli 2005 einen Malus bezahlen müssen. Nach Protesten vor allem der Autofahrerverbände wurde der Malus nun um ein halbes Jahr verschoben.
"Teilsieg der Vernunft"
Der Obmann des Bundesgremiums des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Heinz Havelka, spricht von einem "Teilsieg der Vernunft". Damit sei eine "Strafsteuer von hochgerechnet 10 Mio. Euro zu Gunsten der Kunden des Fahrzeughandels abgewendet" worden. Diesen Teilerfolg gehe auf das Konto einer "koordinierten Zusammenarbeit" der Autofahrerclubs, der Fahrzeugindustrie, der Auto-Importeure und des Fahrzeughandels.
Auch die Automobilimporteure zeigen sich zufrieden mit dem "Schritt in die richtige Richtung". "Damit bleibt der Industrie wie schon bei der Katalysator-Einführung Gelegenheit, eine Übergangsfrist in Anspruch zu nehmen", erklärte der Sprecher der heimischen Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung (IV), Felix Clary. Da derzeit erst rund 7 Prozent aller Dieselfahrzeuge mit Partikelfilter angeboten werden und dieser Wert bis Mitte 2005 maximal auf 20 Prozent steigen werde, wäre der Durchschnittskonsument "eindeutiger Verlierer" der Regelung gewesen. Mangels Alternativen hätte es wesentlich mehr Malus-Zahler als Bonus-Gewinner gegeben.
ÖAMTC: "Tragbarer Kompromiss"
Der ÖAMTC kommentiert den Beschluss als "tragbaren Kompromiss mit einem Wermutstropfen". Positiv sei, dass es die Förderung ab 2005 überhaupt geben werde, wenn auch nur mit 300 Euro, und dass "der ungerechtfertigte Malus" für das nächste Jahr noch abgewendet werden konnte. Denn vor allem für kleine Diesel-Pkw werde es im Jahr 2005 noch keine Partikelfilter geben. Bedauerlich sei allerdings, "dass der der Bonus für die 'Kleinen' erst später kommt und der erwartete Lenkungseffekt dadurch abgeschwächt wird", heißt es in der ÖAMTC-Stellungnahme.