Washington/London - Die US-Regierung befürchtet, dass Terroristen mit Laserkanonen Piloten von Flugzeugen beim Landeanflug blenden könnten. Entsprechende Warnungen sandten die Bundeskriminalpolizei FBI und das Heimatschutzministerium Ende November an Polizeibehörden, wichtige Regierungsstellen und Industriebereiche. Der Inhalt des Dossiers wurde der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag zugänglich.

Darin heißt es, es lägen Hinweise vor, wonach Terroristen die Nutzung der Lasertechnik als Waffe prüften. Die Geheimdienste hätten aber keine konkreten Informationen, dass Al-Kaida oder andere Terrorgruppen solche Waffen in den Vereinigten Staaten einsetzen könnten.

Gefahr des Absturzes

Zur möglichen Gefährdung des Luftverkehrs durch den Einsatz von Laserstrahlen heißt es, wenn Laserwaffen das Augenlicht sowohl des Piloten als auch des Kopiloten während eines von Hand gesteuerten Landeanflugs beeinträchtigten, bestehe die Gefahr eines Absturzes.

Im September hatte ein Pilot der Fluggesellschaft Delta Air Lines von einer Augenverletzung durch einen Laserstrahl berichtet, der während des Landeanflugs auf Salt Lake City in das Cockpit gedrungen sei. Der Vorfall ereignete sich etwa 7,5 Kilometer vom Flughafen entfernt. Der Pilot brachte die Maschine sicher herunter. Das FBI und andere Behörden untersuchen den Vorfall. Es ist nicht klar, ob der Strahl absichtlich in das Cockpit geleitet wurde oder ob dies zufällig geschah.

Experten warnen vor Al-Kaida-Anschlägen auf Schifffahrt

Britische Sicherheitsexperten rechnen mit einem Anschlag von Al-Kaida-Extremisten auf ein maritimes Ziel innerhalb der nächsten zwölf Monate.

"Der maritime Sektor ist nach wie vor extrem verwundbar für den Terrorismus, und wir rechnen mit einen Attentat auf ein bedeutsames maritimes Ziel im Jahr 2005", heißt es im jährlichen Terrorismus-Bericht der britischen Sicherheitsfirma Aegis Defence Services, der am Freitag veröffentlicht wurde.

"Neue Generation von Mudschahedin" ausgebildet

Durch den Krieg im Irak sei es für die Al-Kaida noch leichter geworden, Anschläge zu verüben, denn dieser Konflikt habe einer "neuen Generation von Mudschahedin die Gelegenheit gegeben, das Kriegshandwerk zu lernen".

Bereits vor Monaten hatte ein ranghoher britischer Marineoffizier davor gewarnt, dass Al-Kaida-Kämpfer Handelsschiffe angreifen könnte, um den Welthandel empfindlich zu stören. 90 Prozent des Handels wird über die Schifffahrt abgewickelt. Anschläge auf Schiffe in den vergangenen wie auf den französischen Supertanker "Limburg" 2002 vor der Küste von Jemen und auf das US-Kriegsschiff "Cole" im Jahr 2000 haben deren Verwundbarkeit gezeigt. (APA/AP/Reuters)