Entgegen diesen Mutmaßungen der "Vielleichts" stehen ganz eindeutig und realistisch seine kürzlich getätigten Verbalauswürfe. In einem Interview der neuesten Ausgabe des "Spiegel" (Nr. 50/6.12.2004) ließ der italienische Schnulzensänger Paolo Conte seine misogyn verseuchten Gehirnzellen sprechen: Frauen würden Jazz nicht kapieren, "weil es sich um etwas sehr Kompliziertes und Komplexes handelt", wofür man sehr musikalisch sein müsse. Und Frauen könnten zwar auch musikalisch sein, "aber auf eine oberflächliche Art. Es ist wie beim Auto: Ein Mann will unter die Motorhaube gucken und alles wissen. Die Frau dagegen interessiert sich nur für die Karosserie, das Äußere. Also, ob das Auto gut aussieht und eine schöne Farbe hat". Frauen, ereifert sich der Musiker weiter, könnten den Mechanismus nicht verstehen und seien in der Küche besser aufgehoben. Dagegen seien Männer in der Küche "einfach lächerlich".
Dabei ist Paolo Conte gar nicht 160 Jahre alt. Alt ist er zwar schon - 67 - und da könnte eine gewisse Verbitterung in Anbetracht der Möglichkeit der vorüber gezogenen guten Zeiten, die jetzt so gut nicht mehr sind, zutreffen. Seine Aussagen ähneln jedoch frappant jenen von sogenannten Wissenschaftern des 19. Jahrhunderts, die mit ihren versuchten Beweisführungen - beispielsweise das geringere Volumen von Frauengehirnen belege die Unterlegenheit der Frau - ihre Frauenphobie verbergen und durch "wissenschaftliche Inferiorität" untermauern wollten. Versuche, die per se zum Scheitern verurteilt waren.