Buenos Aires - Die UN-Klimakonferenz in Buenos Aires droht nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF an der Blockadehaltung Saudi Arabiens und anderer OPEC-Staaten zu scheitern. "Saudi Arabien hat die überwiegend armen Staaten der Gruppe der 77 als Geiseln seiner eigenen, auf Blockade gerichteten Forderungen genommen", sagte die WWF-Direktorin für den Klimawandel, Jennifer Morgan, am Donnerstag in der argentinischen Hauptstadt.

In der 1964 gegründeten Gruppe der 77 und China sind 132 Entwicklungsländer organisiert. Allerdings unterscheiden sich die Interessen Saudi Arabiens als eines der weltweit reichsten Länder völlig von denen afrikanischer Entwicklungsländer.

Anpassungsbeihilfen

Saudi Arabien und andere reiche Erdöl exportierende Staaten würden alles tun, um die Forderung der armen Länder nach Beihilfen bei der Anpassung an die katastrophalen Folgen des Klimawandels auszuhebeln, sagte Morgan weiter. Die reichen OPEC-Staaten fordern seit Jahren Kompensationen für die Umstellung auf erneuerbare Energien weg vom Öl. Indem sie diesen höchstens für Länder wie Nigeria oder Indonesien begründbaren Anspruch mit der völlig berechtigten Forderung armer Länder nach Anpassungshilfen an den Klimawandel verknüpften, steuere die ganze Konferenz auf einen "Kollaps" zu, warnte Morgan weiter.

Bei der Eröffnung der Konferenz am Montag habe der diesjährige Sprecher der Gruppe der 77 aus dem Öl-Emirat Katar zwar im Namen der Gruppe, aber ohne Abstimmung mit den Mitgliedern jegliche Verpflichtungen zum Klimaschutz abgelehnt und jeglichen Gesprächen darüber eine Absage erteilt. Anschließend sei es zu heftigen Diskussionen innerhalb der Gruppe gekommen, sagte Morgan. (APA/dpa)