Altenmarkt/Zauchensee - Nach dem Gastspiel in Nordamerika
genießen die ÖSV-Damen am Wochenende in Altenmarkt/Zauchensee
Heimvorteil. Während Renate Götschl, Michaela Dorfmeister und Co. im
Zauchenseer "Hotel Zentral" von Abfahrts-Weltmeister Michael
Walchhofer und im Hof seines Vaters untergebracht sind, genießt die
Salzburgerin Brigitte Obermoser sogar einen "Heimschläfer-Status".
Für die Heimrennen direkt vor ihrer Haustüre hat sich die 28-Jährige
aus Altenmarkt hohe Ziele gesetzt, Obermoser will am Samstag im Super
G auf "ihrer" Piste auf dem Podest landen: "Zu Hause auf dem Podium
zu stehen, wäre wunderschön."
"Jeder Torrichter kennt mich persönlich"
Bei aller Vorfreude muss Obermoser ähnlich wie Hermann Maier kurz
vor Weihnachten in der Flachau aber auch mit einem ganz besonderen
Druck umgehen können - mit jenem des Lokalmatadors. "Jeder einzelne
Torrichter kennt mich persönlich, der Startrichter sowieso. Alle
meinen es gut, wollen kurz vor dem Start noch ein wenig plaudern. Das
ist nicht einfach", weiß die Siegerin von drei Weltcup-Rennen, die
als bestes Altenmarkt/Zauchensee-Resultat einen sechsten
Abfahrtsplatz vom Weltcup-Finale 2002 zu Buche stehen hat.
Ein entscheidendes Plus könnte aber die Tatsache sein, dass
diesmal keine Abfahrt stattfindet, also auch keine
Abfahrts-Trainingsläufe über die Bühne gehen. Dadurch könnte sich der
Heimvorteil für Obermoser noch gravierender auswirken. "Die Strecke
ist nicht leicht, hat viele Kurven, viele Übergänge und viel
Gelände", berichtet die Pongauerin, die u.a. mit Platz vier in der
Abfahrt von Lake Louise ungewohnte Frühform erkennen ließ.
"Viel Lehrgeld gezahlt"
"Das war heuer ein großes Ziel von mir. Ich wollte diesmal nicht
zu Beginn untergehen und erst ab Weihnachten auftauchen", sagt
Obermoser, die nach viel Krampf und Kampf in den vergangenen Jahren
("Ich hatte mehr schlechte als gute Rennen") ihre
Grundsatzeinstellung erfolgreich geändert hat. "Ich bin lockerer und
unverkrampfter. Ich habe viel Lehrgeld gezahlt, aber vielleicht habe
ich jetzt das richtige Alter erreicht." Auch die Tatsache, dass sie
auf Grund verpasster Quali in den ersten beiden Saison-Riesentorläufen
gefehlt hat, nimmt sie locker: "Spätestens beim Weltcup-Finale fahre ich wieder Riesentorlauf."
(APA)