Weltweit waren mit Ende 2003 rund 15 Millionen Kinder Waisen, weil ihre Eltern an Aids gestorben sind. 80 Prozent von ihnen leben im südlich der Sahara gelegenen Afrika (Sub-Sahara-Afrika). Unrühmlicher "Spitzenreiter" ist Nigeria: Dort waren laut UNICEF-Bericht bis Ende 2003 rund 1,8 Millionen Kinder Vollwaisen, in Südafrika waren es 1,1 Millionen und in Tansania und Simbabwe je 980.000.
Mädchen zur Pflege herangezogen
Schon durch das Erkranken eines Elternteils wird die Entwicklung des Kindes massiv beeinträchtigt. Vor allem die Mädchen werden zur Pflege und Nahrungsmittel-Beschaffung herangezogen und können meistens nicht mehr zur Schule gehen. Vollwaisen enden nach Verlust des familiären Netzes vielerorts auf der Straße, so der UNICEF-Report.
"Explosion"
In Afrika ist die Verbreitung der Immunschwächekrankheit Aids binnen 24 Jahren "explodiert": Gab es 1980 rund eine Million Fälle, so sind es 2003 laut UNICEF-Schätzung rund 25 Millionen. Von den laut der 15. Aids-Welt-Konferenz in Bangkok im Juli 2004 festgestellten rund 2,5 Millionen Aids-infizierten Kindern weltweit leben 88,6 Prozent in Sub-Sahara-Afrika. Ihre Aussichten sind nicht gerade gut: Etwa 50 Prozent dieser HIV-infizierten Kinder sterben, so die Organisation "Ärzte ohne Grenzen", bevor sie zwei Jahre alt sind. Laut UNICEF-Bericht infizieren sich rund 1.700 Kinder täglich mit dem HI-Virus.
Die neuesten Aids-"Herde" sind Asien, Osteuropa und Zentralasien: "Dort nimmt die Krankheit bereits in wachsendem Ausmaß die Form einer Epidemie an", heißt es im Report.
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