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Rapid am Rande der Niederlage. Dementsprechend groß die Erleichterung nach dem Ausgleich von Sebastian Martinez (li).

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APA-Sportchef Hubert Rieger (re) nahm vor dem Spiel die Ehrung von Rapid Kapitän Steffen Hofmann (li) als "Fussballer des Jahres 2004" vor.

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Wien - Herbstmeister SK Rapid Wien ist nach einem mühevollen 2:2-(0:2)-Heimremis gegen Aufsteiger Wacker Tirol auch "Winterkönig" der T-Mobile Fußball-Bundesliga. Die Hütteldorfer holten am Mittwoch in der Schlussphase einer bereits verloren geglaubten Partie noch einen Punkt, wandten damit die erste Meisterschafts-Heimniederlage seit dem 15. Mai (1:3 gegen Angstgegner Admira) ab und überwintern nach dem "Umfaller" des Erzrivalen Austria am Dienstag in Mattersburg (1:2) auf Platz eins. Ein Treffer von Schrott und ein Garics-Eigentor hatten den Gästen eine 2:0-Pausenführung beschert, ehe Dosek und Martinez in einer spannenden Schlussphase egalisierten.

Unglücksrabe Garics

Bevor Schrott, der mit einer Direktübernahme nach einem Corner von rechts seinen ersten Bundesligatreffer erzielte (26.), die Gäste überraschend in Führung gebracht hatte, war Rapid die klar Ton angebende Mannschaft. Danach wirkte der Rekordmeister aber verunsichert und es kam noch dicker. Mair setzte sich auf der rechten Seite gegen Adamski durch und servierte seinem kongenialen Sturmpartner Koejoe den Ball. Dessen Schuss riss zwar ab, Rapid-Unglücksrabe Garics lenkte das Leder aber ins eigene Netz (34.).

Abschied für Macho und Adamski

Rapid sah sich damit erstmals in dieser Saison mit einem Zwei-Tore-Rückstand konfrontiert, meisterte aber auch diese Prüfung. Bei beiden Gegentreffern waren mit Macho (Rapid nahm eine Option auf Vertragsverlängerung nicht wahr), der beim Corner vor dem 1:0 nicht glücklich aussah, und Adamski (lehnte eine Vertragsverlängerung ab) Spieler maßgeblich beteiligt, die vor der Partie aus dem Hanappi-Stadion verabschiedet worden waren. Rapid-Kapitän Steffen Hofmann, dem bei der gleichen Gelegenheit der Pokal als APA-"Fußballer des Jahres" überreicht worden war, zeigte hingegen einmal mehr eine Top-Leistung, trieb seine Mannschaft bis zum Schluss an.

Tiroler Abwehr-Festung

Während die Grün-Weißen in der ersten Spielhälfte immer wieder durch die Mitte zum Erfolg zu kommen versuchten, anstatt die Außenpositionen einzusetzen, gingen die Tiroler mit einem strikten Defensivkonzept ins Rennen und lauerten - gemäß ihrer Spielanlage - erfolgreich auf Konter. Der Halbzeitmeister lief sich daher anfangs immer wieder im Tiroler Abwehrriegel, der diesmal ohne die gelbgesperrten Schroll und Brzeczek gebildet wurde, fest. Die beste Chance vergab Hlinka, dessen Volley-Schuss Pavlovic an die Oberkante der Latte drehte (8.).

Den Sieg am Fuß

Nach Seitenwechsel setzte der Gastgeber jedoch alles auf eine Karte, lancierte rollende Angriffe und wurde für die Offensiv-Bemühungen belohnt. In der berühmt-berüchtigten "Rapidviertelstunde" gelang Dosek erst der Anschlusstreffer (84.), ehe der eingewechselte Martinez, der zuvor noch die entscheidende Vorarbeit geleistet hatte, in der ersten von sieben Minuten der Nachspielzeit per Kopf nach Hofmann-Corner den umjubelten Ausgleich erzielte. In den aus Wacker-Sicht langen Schlussminuten hatten Adamski, der ebenfalls eingetauschte Lawaree und Kincl sogar noch den Sieg am Fuß.

Achter Tirol-Punkt unter Tschertschessow

Bei Tirol durfte man sich im fünften Spiel unter Neo-Trainer Stanislaw Tschertschessow, der am Montag einen Vertrag bis Sommer 2006 erhalten hatte, dennoch bereits über den achten Punkt freuen. Der Erstliga-Aufsteiger hat in der laufenden Saison mit Rapid damit auch gegen das letzte Team der Liga gepunktet. In den beiden ersten Begegnungen mit den Hütteldorfern waren die Tiroler noch mit 1:4 (auswärts) bzw. 0:2 (zu Hause) als klare Verlierer vom Platz gegangen. (APA)

  • SK Rapid Wien - FC Wacker Tirol 2:2 (0:2)
    Hanappi-Stadion, 10.000, Steiner

    Torfolge:
    0:1 (26.) Schrott
    0:2 (34.) Garics (Eigentor)
    1:2 (84.) Dosek
    2:2 (91.) Martinez (Kopf)

    Rapid: Macho - Garics, Martin Hiden, Adamski, Katzer (66. Sturm) - Hofmann, St. Kulovits (39. Martinez), Hlinka, Ivanschitz (52. Lawaree) - Dosek, Kincl

    Tirol: Pavlovic - Zelic - H. Eder, Schrott (64. Mimm) - Mühlbauer (90. Windisch), Grüner, Alfred Hörtnagl, Mader, Schreter - Koejoe (51. Aigner), Mair

    Gelbe Karten: keine bzw. Zelic, Mair, Mühlbauer, Aigner