Bereits in der Früh strömten Kauflustige in die Einkaufszentren. Sie mussten bis 10 Uhr aufs Öffnen der Rollbalken warten

derStandard.at/ped
Wien - Der 8. Dezember - der einzige Feiertag, an dem in Österreich die Geschäfte aufsperren dürfen - erwies sich auch heuer wieder als beliebter Tag für ausgedehnte Weihnachtseinkäufe. Schon in aller Früh waren Einkaufszentren und Innenstädte voll, obwohl die Geschäfte laut der Sonderregelung für den Marienfeiertag erst um 10 Uhr aufsperren dürfen. Die großen Lebensmittelketten wie Billa, Spar und Zielpunkt versuchten mit speziellen Rabattaktionen ebenfalls Feiertagskäufer anzulocken. Auch bei den großen Textilketten ging die Abverkaufspreisschlacht bereits los.

Laut einer Umfrage der Wiener Wirtschaftskammer meldeten die Geschäfte bereits am frühen Nachmittag sehr gute Frequenz, nicht nur in den großen Shopping-Meilen, sondern auch den kleineren Einkaufsstraßen. Die größten Shopping-Centers der Stadt, das Donauzentrum (DZ) und die Lugner-City, berichteten ebenfalls über ausgezeichnete Geschäfte. In der Lugner-City war am Nachmittag sogar hoher kirchlicher Besuch zu Gast: Kardinal Christoph Schönborn kam zu einer Kindersegnung in den Einkaufstempel.

"Sensationell"

In Oberösterreich warteten die ersten Kauflustigen bereits um 9 Uhr vor den Geschäften der Linzer Innenstadt bzw. den Einkaufszentren am Stadtrand. Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer Oberösterreich verlief das Geschäft ähnlich gut wie im Vorjahr.

In der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf bei Wien wurden allein zwischen 9.30 und 11 Uhr nicht weniger als 11.000 Kfz-Einfahrten am Parkplatz registriert. Das sei nicht nur "sehr viel", sondern geradezu "sensationell", so Geschäftsführer Christoph Adamek.

In Salzburg waren es vor allem die Einkaufszentren, die von den Feiertagskäufern gestürmt wurden. "Es läuft sehr, sehr gut", so Center-Manager Christoph Andexlinger. Weniger zufrieden waren dagegen die Inhaber der Innenstadtgeschäfte, da die Altstadtbesucher eher wegen des Salzburger Adventmarkts kamen.

In Graz blieben befürchtete Verkehrsbehinderungen rund um die Einkaufszentren vor der Stadt zwar aus, dennoch verzeichnete etwa die Shopping City Seiersberg eine höhere Frequenz als am Marienfeiertag vergangenes Jahr. Auch im obersteirischen Einkaufszentrum Kapfenberg waren mehr Besucher unterwegs als 2003. Beim Grazer Traditions-Innenstadtkaufhaus Kastner+Öhler hieß es: "Es schaut gut aus." Allem Anschein nach werde dem guten Vorjahr nahe kommen oder übertreffen, wenngleich die bisherigen Adventsamstage "schon stärker" gewesen seien, erklärte Geschäftsführer Martin Wäg.

Die Kärntner Händler verzeichneten auch heuer wieder großen Kundenansturm aus dem Nachbarland Italien. "Die Frequenz passt, allerdings nur in guten Lagen wie Innenstadt und Einkaufszentrum", so der Geschäftsführer der Sparte Handel in Kärnten, Nikolaus Gstettner.

Im Burgenland erwies sich vor allem das Designer Outlet Parndorf als Magnet für Weihnachtseinkäufer. "Es ist im Prinzip so wie an einem starken Samstag," so Retail-Manager Mario Schwan. In den Einkaufsstädten zeigte sich kein einheitliches Bild. Während in Oberwart bereits zu Mittag die Parkplätze voll waren, war etwa die Fußgängerzone in Eisenstadt nur mäßig bevölkert. In Mattersburg sperrten die Geschäfte erst um 13 Uhr auf.

In Vorarlberg verzeichneten die Händler "regen Andrang". Besonders großer Zustrom wurde aus der benachbarten Schweiz registriert. Der Geschäftsführer des größten Einkaufszentrums "Messepark", Burghard Dünser, betonte, dass der Marienfeiertag als "fünfter Weihnachtssamstag" nicht mehr wegzudenken sei.

Durchwegs zufrieden waren die großen Tiroler Einkaufszentren ebenso wie die Händler in der Innsbrucker Innenstadt mit dem Geschäftsverlauf am diesjährigen 8. Dezember. Fast überall wurden mehr Kunden gezählt als vor einem Jahr.

Das Interesse der Shopping-Lustigen konzentrierte sich auch heuer wieder auf Bekleidung, Elektroartikel, Sportartikel, Spielwaren und Bücher.

In der Wiener Innenstadt gesellten sich unterdessen zu Weihnachtsschmuck und Winterdekoration bereits erste "Sale"-Plakate. Den Auftakt machten große Textilkonzerne wie Peek & Cloppenburg bzw. Hennes & Mauritz. Laut der Wiener Wirtschaftskammer-Präsidentin Brigitte Jank sind aber auch kleinere Geschäfte bereits gefolgt. (APA)