Bei einer Pressekonferenz in Stopfenreuth wetterten die Altaktivisten, allen voran Günter Schobesberger, unter anderem gegen die geplante Kanalisierung der Donau mit einer Wassertiefe von 2,80 Metern. Auch Freda Meissner-Blau bezeichnete dieses Vorhaben als ökologisch untragbar. "Man muss die Schiffe und die Technik an den Fluss anpassen und nicht umgekehrt."
"Donaufreunde" gegen geplante Kanalisierung
Im Rahmen einer Bürgerinitiative unter dem Namen "Donaufreunde" wolle man gegen derartige Pläne vorgehen, hieß es von Seiten der ehemaligen Hainburg-Aktivisten Meissner-Blau und Schobesberger. Letzterer übte außerdem Kritik an dem seines Erachtens "eigenmächtigen Vorgehen" von Staatssekretär Helmut Kukacka (V), dem er vorwarf, der Umweltverträglichkeitsprüfung vorzugreifen und bereits festgesetzte Pläne für den Donauausbau vorliegen zu haben.
Das Büro Kukackas wies diese Vorwürfe zurück. Das Erarbeiten verschiedener Plan-Varianten durch den Lenkungsausschuss sei ein ganz normaler Arbeitsablauf. Hier werden verschiedene Versionen diskutiert und geprüft, auf deren Basis eine Umweltverträglichkeitserklärung erarbeitet wird. Keineswegs würde allerdings die Politik hier etwas präjudizieren, sondern sich vielmehr genau an die Vorgaben der Experten im Lenkungsausschuss halten.
Streit um Lobau-Autobahn
Die Umweltorganisationen, u.a. Global 2000, nahmen vor allem die geplante Lobau-Autobahn, ins Visier ihrer Kritik. "Nationalpark und Autobahnbau schließen einander aus", so die deutlichen Worte von Heinz Högelsberger, Verkehrsreferent von Global 2000. Auch Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltinitiative Virus, zog in einer Aussendung eine negative Bilanz von 20 Jahren Hainburg. Weder in der Energie- noch in der Verkehrspolitik habe in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein grundsätzliches Umdenken stattgefunden.