Seoul - Die kommunistische Führung in Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben das Strafrecht verschärft, um Fluchtwillige einzuschüchtern und westliche Einflüsse zurückzudrängen. Fluchtversuche ins Ausland könnten künftig mit lebenslanger Haft oder mit der Todesstrafe geahndet werden, teilte der südkoreanische Geheimdienst am Mittwoch in Seoul mit. Bisher seien darauf zehn Jahre Haft gestanden.

Nordkoreaner, die das Hungerland lediglich auf der Suche nach Nahrung verlassen wollten, kämen mit zwei Jahren Zwangsarbeit davon. Ein neu geschaffener Strafrechtsparagraf sehe zwei bis fünf Jahre Zwangsarbeit für die Verbreitung von Propaganda gegen Nordkorea vor.

Auf den Besitz oder die Verbreitung ausländischer Musik- oder Filmaufnahmen stehen demnach künftig bis zu zwei Jahre Zwangsarbeit, sofern sie "dekadenten, sexuellen oder anstößigen Inhalts" sind. Der südkoreanische Geheimdienst wertete die Strafrechtsverschärfung als Versuch der Führung in Pjöngjang, "ihre politische Kontrolle weiter zu stärken". (APA)