Macaque-Affe

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Pittsburgh, Pennsylvania - Zum ersten Mal ist es Wissenschaftlern an der Pittsburgh School of Medicine gelungen, Affenembryos zu klonen und Stammzellen zu entnehmen. Dieser Erfolg könnte Auswirkungen auf Therapieansätze beim Menschen haben, weil Stammzellforscher eines Tages Therapien an nicht-menschlichen Primaten testen könnten, bevor ein klinischer Versuch durchgeführt wird. Seit das Schaf Dolly 1996 das erste erfolgreich geklonte Säugetier wurde, haben Wissenschaftler versucht, Primaten zu klonen, bislang jedoch ohne Erfolg.

Im Februar 2004 gelang es einem südkoreanischen Team menschliche Embryos zu klonen. Sie bedienten sich einer neuen, schonenderen Methode um die Embryonen bis zum Blastozysten-Stadium fortzubilden. Dabei handelt es sich um eine hohle Masse von Zellen, die embryonale Stammzellen enthält, die universalen Vorläufer aller Zelltypen im Körper. Diese unspezialisierten Zellen wecken die Hoffnung der Mediziner, beschädigte Organe oder Gewebe zu reparieren. Aber das Klonen menschlicher Embryos steckt voller ethischer Probleme, zusätzlich zu den praktischen Problemen Eizellenspender aufzutreiben. Nun hat ein Team unter Gerald Schatten von der Pittsburgh School of Medicine in Zusammenarbeit mit den koreanischen Forschern die Methode an Macaque-Affen angewandt.

Experimente in nicht-menschlichen Primaten

Von 49 geklonten Embryonen entwickelten sich drei zum Blastozysten-Stadium und brachten embryonale Stammzellen hervor. Kein Embryo überlebte bis zu späteren Stadien. Damit rückt die Produktion eines lebensfähigen geklonten Nachkommens weit in die Ferne. Bisher haben die Forscher keine permanenten Kulturen der Stammzellen angelegt, aber die Studie deutet darauf hin, dass Experimente mit geklonten embryonalen Stammzellen in nicht-menschlichen Primaten möglich sind. Ein wichtiges Ziel ist die Feststellung, ob solche Zellen als Gewebe- oder Organersatz verwendet werden können, weil sie ja aus den körpereigenen Zellen gewonnen werden und deshalb immunologisch identisch sind. (pte)