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Modell eines Plastik-Embryos
Foto: APA/dpa/Uli Deck
Wien - Anfang Dezember hat Human Life International (HLI) in den ehemaligen Räumlichkeiten der Lucina-Klinik eine "Baby-Holocaust-Gedenkstätte" errichtet. Schon vor dem Sommer seien die Geräte und die Einrichtung der Klinik ersteigert worden, die nun als Ausstellungsobjekte dienen würden, berichtete die Sozialistische Linkspartei (SLP) in einer Aussendung. "Die Gleichsetzung der Praxis der Fristenlösung mit dem Holocaust ist ein wichtiger Bestandteil der HLI-Ideologie. Eine derartige Verharmlosung des Holocaust ist ein unglaublicher Skandal und besonders in einer Gegend, in der viele Holocaustopfer bzw. deren Nachkommen leben, untragbar", empörte sich die Frauensprecherin der SLP, Claudia Sorger.

Bereits im Juni 2004 hat die Sozialistische Linkspartei bei einer Kundgebung vor der Bezirksvertretungssitzung eine Resolution mit Unterschriften von AnrainerInnen an Bezirksvorsteher Gerhard Kubik (S) übergeben. In der darauf stattfindenden Bezirksvertretungssitzung wurde ein Antrag aller vier Parteien beschlossen, in dem sich die Bezirksvertretung gegen das Baby-Holocaust-Museum ausgesprochen hatte.

"Gedenkstätte"

Inzwischen ist im Schaufenster des HLI-Lebenszentrums in der Großen Sperlgasse eine Tafel mit der Ankündigung der Gedenkstätte angebracht: "Maria Restituta Lebensschutzmuseum und Baby-Holocaust-Gedenkstätte. Besichtigung gegen freie Spende nach telefonischer Vereinbarung 27 60 529. Wir bitten um Verständnis, dass aus Sicherheitsgründen die Vorlage eines Lichtbildausweises erforderlich ist". Ebenfalls im Schaufenster befinden sich Fotos von der Müllverbrennungsanlage Simmering mit dem Hinweis, dass dort "österreichische Kinder" verbrannt würden. Seitens der Bezirksvorstehung sind bis dato keine Reaktionen bekannt.

Forderungen der SLP laut Resolution

Die SLP forderte deshalb in ihrer Aussendung: "Schluss mit den Aktivitäten von HLI im Bezirk: Kein "Babycaustmuseum", sofortige Schließung des HLI-"Lebenszentrums", Schließung des "Addams Frauenzentrums". In den verschiedenen Bezirkszeitungen muss über die Machenschaften von HLI informiert und gewarnt werden. Die Bezirksvertretung muss sich für eine Übernahme der Lucina-Klinik durch die Gemeinde Wien einsetzen. Die Lucina-Klinik soll in ein Frauengesundheitszentrum umgewandelt werden. In die Führung dieser Klinik sollen ehemaliges Klinikpersonal, Frauenorganisationen und die Gemeinde Wien gleichberechtigt eingebunden werden." (red)