Österreichische Schüler haben keine Freude am Fach Mathematik und wissen auch nicht, wozu sie den vermittelten Stoff im späteren Leben benötigen. In der Pisa-Studie wurden im Schwerpunktbereich Mathematik die 15- bis 16-jährigen Schüler auch nach dem Interesse am Fach, der Relevanz oder der Angst davor befragt. Dabei liegt Österreich im Vergleich mit 13 anderen von der OECD ausgewählten EU-Staaten beim Interesse an der Mathematik an letzter Stelle. Auch bei der so genannten "instrumentellen Motivation" haben die Österreicher den niedrigsten Wert, sie schätzen die Mathematik als "relativ irrelevant und kaum lohnend" ein. Die von der OECD in diesem Pisa-Teil abgefragten Faktoren werden als wichtig für erfolgreiches Lernen und damit auch für den Erwerb von Mathematikkompetenzen eingeschätzt - in denen Österreich von Rang elf auf Platz 15 zurückgefallen ist, aber noch immer über dem OECD-Schnitt liegt. Doch an Mathematik zeigen die österreichischen Jugendlichen "nur sehr geringes Interesse", das Fach "freut sie wenig", heißt es im nationalen Bericht. In praktisch allen untersuchten Ländern haben die Mädchen deutlich weniger Freude am Rechnen als die Buben, wobei die österreichischen Mädchen den absoluten Negativwert im Ländervergleich haben. (APA, red, DER STANDARD, Printausgabe 6.12.2004)