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UN-soldaten der Monuc-Truppe bei einem Kontrollflug im Kongo

Foto: APA/EPA/Gare
Kinshasa/Kigali - Bei Kämpfen zwischen UN-Blauhelmsoldaten und einer örtlichen Miliz im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind am Sonntag mindestens zwei Milizionäre getötet worden. Zudem seien ein Soldat der UN-Truppe MONUC und eine Zivilistin verletzt worden, teilte die Blauhelmtruppe mit. Die Kämpfe hätten sich nördlich von Bunia in der Provinz Ituri ereignet.

Die MONUC habe am Sonntagmorgen ein Lager besichtigen wollen, da es von dort Berichte über gewaltsame Zwischenfälle gegeben habe. Als Milizionäre der FAPC, einer von sechs bewaffneten Gruppen in Ituri, die Blauhelmsoldaten am Betreten des Lagers hinderten, sei es zu dem zweistündigen Schusswechsel gekommen. Den meisten der etwa 100 bis 150 Milizionäre sei die Flucht gelungen. Sie hätten Frauen und Kinder als menschliche Schutzschilde benutzt.

"Verdächtige Gräber"

Der MONUC zufolge sollen Milizionäre der FAPC gegen Zivilisten vorgegangen sein. Sie sollen etwa Kindersoldaten getötet haben, die die Gruppe verlassen wollten. Zudem seien angeblich menschliche Knochen in dem Lager gefunden worden. Menschenrechtsgruppen und die Zivilpolizei der MONUC hätten die Präsenz von "mindestens zwei verdächtigen Gräbern" in dem Lager bestätigt.

Die UN-Mission MONUC teilte zudem unter Berufung auf Augenzeugen mit, dass Bewaffnete im Osten der Demokratischen Republik Kongo in mehreren Dörfern Häuser angezündet hätten. Es habe sich vermutlich um ruandische Soldaten gehandelt. UN-Sprecher Mensah Aluka sagte der Nachrichtenagentur AFP, es gebe Berichte, nach denen Häuser in 21 Dörfern angesteckt wurden. Bewaffnete hätten Menschen aus ihren Dörfern verjagt, indem sie in die Luft geschossen und Häuser angezündet hätten. Die Informationen seien jedoch schwer zu überprüfen, da die Gegend sogar per Hubschrauber schwer zu erreichen sei. Am Samstag hatte ein Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen von Flüchtlingsbewegungen im Osten des Kongo gesprochen.

In der Region an der Grenze zu Ruanda leben viele ehemalige ruandische Regierungssoldaten sowie Extremisten der Hutu-Miliz Interahamwe. Die ruandische Armee wird seit Tagen beschuldigt, eine Offensive im Osten des Kongo gestartet zu haben, die Regierung in Kigali streitet dies jedoch ab. Die Regierung hatte mehrfach mit einem Einmarsch im Nachbarland gedroht. (APA)