Wien/Peking - Zehn Jahre sind seit dem Internationalen Jahr der Familie vergangenen. Beim Welt-Familiengipfel im südchinesischen Sanya wird in den nächsten Tagen Bilanz gezogen, was für die Familien seither erreicht wurde, andererseits sollen neue Ziele formuliert werden. Orientieren sollen sich die Teilnehmer der Konferenz dabei auch an den Millennium-Entwicklungszielen, die im September 2000 formuliert wurden. Staatssekretärin Ursula Haubner (F) vertritt Österreich und die EU.

Veranstaltet wird der Gipfel von der Welt-Familienorganisation, deren Gründung auf einen Internationalen Kongress in Brüssel im Jahr 1946 zurückgeht. Seit 1998 trägt die Vereinigung den Namen "Welt-Familienorganisation".

UNO-Generalsekretär Kofi Annan betont in seinen Grußworten an den Gipfel, die Veranstaltung sei ein willkommener Anlass die Rolle der Familien im Dienst von Frieden, Sicherheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Wohlstand zu unterstreichen. Der Gipfel unterstreiche die Rolle der Familie als grundlegendste und nachhaltigste Einheit der Gesellschaft.

Annan betont außerdem, dass die Familien eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der im Jahr 2000 formulierten Millennium-Entwicklungsziele spielen. Zu diesen Zielen zählen u.a. volle Grundschulausbildung für alle Kinder, Eintreten gegen die Sterblichkeit bei Kindern sowie Schwangeren und Gebärenden, Maßnahmen gegen die Verbreitung von Krankheiten und Seuchen wie AIDS oder Malaria sowie das Finden einer Lösung für die Schuldenprobleme der Entwicklungsländer.

Haubner kündigte an, beim Gipfel die österreichische Familienpolitik präsentieren zu wollen. Europa sei stark von einem demographischen Wandel und einer Überalterung betroffen. Die Leistungen der Familien müssten daher sichtbar gemacht werden, um vieles nicht als selbstverständlich oder als weniger wertvoll abzutun: "Ohne Erziehung, Betreuung und Pflege durch und in den Familien geht es nicht. Ohne Solidarität der Generationen geht es nicht und diese Solidarität der Generationen wird in den Familien gelebt." (APA)