Der Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Richard Pound, forderte nach einem Bericht des britischen "Observer" vom Sonntag, der US-Sprinterin und -Weitspringerin alle Medaillen abzuerkennen, falls sich die Vorwürfe als wahr erweisen sollten. Conte hatte in einem Interview mit dem amerikanischen "ABC News Magazin" behauptet, dass die dreifache Olympiasiegerin von Sydney bereits vor den Sommerspielen 2000 gedopt habe. Nach seinen Angaben soll es sich um das Blutdopingmittel EPO, Wachstumshormone und THG gehandelt haben.
Jones weist Vorwürfe weiter zurück
Die Amerikanerin muss sich seit der Enthüllung des Skandals um das im BALCO-Labor entwickelte Designersteroid THG gegen Doping-Vorwürfe zur Wehr setzen. Bisher hat sie allerdings jede Schuld von sich gewiesen und nur zugegeben, erlaubte Nahrungsergänzungsmittel von BALCO bezogen zu haben. Zu den Anschuldigungen von Conte erklärte sie laut "Observer": "Ich habe meine Rechtsanwälte angewiesen, energisch eine Verleumdungsklage gegen Victor Conte voran zu treiben."
Marion Jones ist nie positiv auf Doping getestet worden. Dies sei in den 13 Monaten, in denen sie mit dem BALCO-Gründer zusammengearbeitet habe, auch nicht möglich gewesen, da es für das, was Conte ihr gab, kein Testverfahren gegeben habe. "Ich habe mit ihr gearbeitet, und sie hat alle Doping-Tests passiert, inklusive die bei den Olympischen Spielen in Sydney", sagte Conte.
Montgomery muss vor den Sportgerichtshof
Wie Davies mitteilte, müssen sich bereits Mitte Dezember die US-Sprinter Tim Montgomery und Chryste Gaines vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) verantworten. Beide sollen in die dubiosen Doping-Machenschaften von BALCO und Conte verwickelt sein. Ursprünglich waren die Anhörungen erst für Sommer 2005 anberaumt.