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Neue Harald Schmidt-Show auf ARD: Brösel im Vorfeld

Foto: Reuters/Harald
Um den millionenschweren Vertrag von TV- Entertainer Harald Schmidt (47) für seine neue ARD-Show ist Streit entbrannt. Die Vereinbarung mit der Produktionsfirma Schmidt & Kogel GmbH sei nicht durch den federführenden Westdeutschen Rundfunk (WDR), sondern durch die ARD-Tochter Degeto abgeschlossen worden, berichtete "Bild am Sonntag". Diese Firma unterstehe nicht der Kontrolle des WDR-Verwaltungsrates, der unter anderem Gebührenverschwendung verhindern soll.

Harald Schmidt startet mit seiner gleichnamigen Show am 23. Dezember, von 2005 an sind jeweils mittwochs und donnerstags Sendungen nach den "Tagesthemen" vorgesehen. Dafür soll Schmidt mit seiner Produktionsfirma pro Jahr rund acht Millionen Euro bekommen, wie es heißt.

Vertragsverhandlungen noch nicht abgeschlossen

WDR-Sprecher Rüdiger Oppers sagte dazu der dpa, die Vertragsverhandlungen mit Harald Schmidt seien noch nicht abgeschlossen. "Danach wird der Verwaltungsrat entscheiden, inwieweit er sich mit dem Projekt befassen möchte."

"Ich werde darauf bestehen, dass dem Verwaltungsrat des WDR bei der nächsten Sitzung der Harald-Schmidt-Vertrag vorgelegt wird", sagte Christa Thoben, Mitglied des WDR-Verwaltungsrates, der "BamS". "Nach den Bestimmungen des WDR muss der Verwaltungsrat Verträgen zustimmen, die ein bestimmtes Kostenvolumen überschreiten."

Auch der Rechnungshof soll den Angaben zufolge die Sache nicht kontrollieren. "Die Degeto ist keine öffentlich-rechtliche Einrichtung. Von daher ist auch kein Rechnungshof zuständig", sagte Degeto-Chef Hans-Wolfgang Jurgan.

Wulff: Gremien müssen informiert und miteinbezogen werden

Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) forderte, auch bei Tochterfirmen müssten die Gremien der öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten informiert sein und in Entscheidungen einbezogen werden.

Oppers sagte dazu: "Der WDR-Verwaltungsrat ist über die Vertragsverhandlungen mit Harald Schmidt informiert und wird auch weiterhin von Intendant Fritz Pleitgen über den Stand der Dinge auf dem Laufenden gehalten." (APA/dpa)