"Die italienische Regierung hofft, dass der EU-Rat am 17. Dezember einen Termin für den Beginn der Verhandlungen mit der Türkei im kommenden Jahr, am besten noch im ersten Semester, festsetzt", betonte Fini. Der EU-Beitritt werde sich positiv für die EU auswirken. "Den Beitrittprozess zu stoppen, würde eine tiefe Identitätskrise in der Türkei auslösen, was politische Instabilität vor den Toren der EU bewirken würde", so Fini. "Die beste Antwort (") ist, die Kontinuität des Entwicklungsprozesses zu fördern, indem wir die Türkei enger in die Familie der europäischen Demokratien einbinden", betonte er.
Lega Nord wettert dagegen
Gegen die Pläne der Regierung wehrt sich die rechtspopulistische Koalitionspartei Lega Nord heftig. "Der EU-Beitritt der Türkei wäre ein Verbrechen gegen unsere Geschichte, gegen unsere christlichen Wurzeln und gegen unsere Wirtschaft. Der EU-Betritt der Türkei stößt gegen die Interessen unseres Landes und jenen Europas", betonte der italienische Reformenminister Roberto Calderoli, Spitzenpolitiker der Lega Nord.
Die Lega Nord plant am 19. Dezember in Mailand eine Großkundgebung gegen den EU-Beitritt der Türkei. "Das Volk muss sich aussprechen können. Daher wollen wir auf die Straßen gehen, um in Brüssel klar zu machen, dass wir gegen den EU-Beitritt der Türkei sind und dass wir die Bedeutung unserer christlichen Wurzeln hervorheben wollen", betonte Calderoli.