Nusplingen - Erstmals seit mehr als hundert Jahren haben Forscher in Deutschland nach eigenen Angaben Fossilien eines Meereskrokodils gefunden. Daran seien Spuren erkennbar, wie das Tier gejagt wurde, sagte der Paläontologe Günter Schweigert bei der Präsentation am Freitag in Nusplingen (Zollernalbkreis). Körper und Kopf des Tieres lagerten etwa zehn Meter voneinander entfernt im Plattenkalk der Schwäbischen Alb.

An den zerquetschen Halswirbeln des zwei Meter großen Tieres sei zu erkennen, dass ein sechs Meter großes weiteres Meereskrokodil ihm den Kopf abgebissen habe. Im Körper des Opfers blieben zudem einige Zähne des Angreifers stecken, sagte Schweigert, der am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart arbeitet.

Die Jagdszene ereignete sich nach Schätzungen der Forscher vor 150 Millionen Jahren. Damals stand die Region unter Wasser. Die Schwäbische Alb war noch flacher Meeresboden im Jurameer, das rund 20 Millionen Jahre später austrocknete. Die Forscher begeistert an dem Fund zudem, dass auch der aus Fischresten und Schnecken bestehende Mageninhalt des kleinen Krokodils versteinert wurde. (APA)