Innsbruck - Die Innsbrucker Festwochen haben ihr Programm für den August 2005 fixiert. Wie der künstlerische Leiter René Jacobs am Freitag in Innsbruck ankündigte, wird das 1719 am Wiener Hof uraufgeführte Meisterwerk "Don Chisciotte in Sierra Morena" von Francesco Conti präsentiert. Das italienische Libretto beruht auf Cervantes' weltberühmtem Roman "Don Quijote", der im kommenden Jahr das 500-Jahr-Jubiläum seines Erscheinens feiert. Für das Mozartjahr 2006 kündigte Jacobs die Aufführung der Oper "Don Giovanni" an.

Fünf Mal wird "Don Chisciotte in Sierra Morena" gespielt, Premiere ist am 13. August um 18 Uhr am Tiroler Landestheater, weitere Vorstellungen am 16., 22., 24. und 28. August. Unter der Leitung von Jacobs musiziert die Akademie für Alte Musik Berlin und singt ein internationales Ensemble mit Nicolas Rivenq in der Titelrolle. Regie führt Stephen Lawless, die Ausstattung besorgen Benoit Dugardyn (Bühne) und Lionel Lesire (Kostüme).

Konzertantes

Die Konzerte der Festwochen beginnen traditionsgemäß mit vier Ambraser Schlosskonzerten, die ab 12. Juli jeden Dienstag in den prächtigen Spanischen Saal laden, wo das renommierte Ensemble "The Am'rous Flute" verliebte Flötenmusik spielt, klangprächtige Violinsonaten der Dresdner Hofkapelle erklingen, Countertenor Cristophe Dumaux höfische Arien singt und Wieland Kuijken mit Piet Kuijken Gambensonaten und Cembalowerke von Bach darbieten.

Zwei "Gourmetkonzerte" im Vorfeld der Festwochen werden für 6. und 7. August mit dem Ensemble "I Fagiolini" als inszenierter Festschmaus für Ohr und Gaumen mit Monteverdi-Madrigalen angekündigt. Zwischen den Opernaufführungen sind weitere hochstehende Konzerte zu erwarten: In den Riesensaal der Hofburg eingeladen ist das Ensemble Baroque de Limoges mit seinem Cello spielenden Leiter Christophe Coin, während sich Barockgeigerin Rachel Podger mit Partner Gary Cooper am Cembalo im Spanischen Saal der Violinsonate im 17. Jahrhundert widmet; dort demonstriert auch das Manon Quartett an Streichquartetten der Wiener Klassik die Spielart rhetorischer Aufführungspraxis.

Kirchen- und Lunchkonzerte

Im ersten Kirchenkonzert lässt im Dom St.Jakob die Gruppe Ventosum mit den Gesangssolisten Dominique Visse und Kobie van Rensburg mit mehrchörigen Motetten den musikalischen Glanz des alten Venedig wieder aufleben. Der Wiener Hofoper huldigt die Akademie für Alte Musik Berlin mit Ouvertüren und Intermezzi von Conti und Telemann. Das krönende Finale des Konzertreigens bildet William Christie mit seinen renommierten "Les Arts Florissants", die mit 70 Musikern aus Paris anreisen, um in der renovierten Jesuitenkirche das Jesuitendrama "Le Jugement de Salomon" von Marc-Antoine Charpentier von 1702 darzubieten. Damit fügen die Innsbrucker Festwochen ihren zahlreichen historischen Aufführungsstätten eine weitere hinzu.

Außerdem stehen Lunchkonzerte, das wissenschaftliche Symposium, das Renaissancefest auf Schloss Ambras und die Festmessen auf dem Programm, die der im Frühjahr 2005 erscheinenden Farbbroschüre detailliert zu entnehmen sind. Der Kartenvorverkauf beginnt heute.(APA)