Graz - Gegenstand einer Überprüfung ist eine angebliche Sex-Affäre in Kreisen der Grazer Exekutive: Eine 27-Jährige Beamtin der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) hatte dem Innenministerium berichtet, dass sie von zwei Kollegen sexuell belästigt worden sei. Außerdem hätten andere Kameraden die Frau "gemobbt". Um die Vorwürfe zu überprüfen, wurde in Wien eine Sonderkommission gebildet, die nun in der Steiermark ermittelt. Am 10. Dezember soll im Innenministerium eine Schlussbesprechung stattfinden.

Fall

Die 27 Jahre alte Frau, die laut Innenministerium eine dienstführende Beamtin ist und sich seit neun Jahren im Exekutivdienst befindet, war für vier Monate bei der EGS im Einsatz, bevor sie wieder zu ihrem Gendarmerieposten in der Steiermark zurückversetzt wurde. Kurz darauf schickte die Exekutivbeamtin ein mehrere Seiten umfassendes Schreiben an die Gleichbehandlungs-Beauftragte des Innenministeriums. In diesem,von der "Steirerkrone" publik gemachten Schreiben bezichtigte die Steirerin zwei Kollegen der sexuellen Belästigung. Von anderen Beamten sei sie "gemobbt" worden, ebenso wie jetzt auch an dem Gendarmerieposten, an dem sie momentan ihren Dienst versieht.

Bislang keine Konsequenzen

Eine Sonderkommission soll nun durch die Befragung von den Beschuldigten und ZeugInnen die genauen Hintergründe klären. Laut Rudolf Gollia vom Innenministerium sei kein Autoritätsverhältnis ausgenützt worden. Alle Betroffenen seien gleichrangig. Zu dienstrechtlichen Konsequenzen sei es bis jetzt noch nicht gekommen. "Dazu hat es noch keinen Anlass gegeben", so Gollia. (APA)