Trotzdem schieben sie Fragen nach dem Gesamtweltcup auf die Seite.
Miller: Ich habe nie gesagt dass ich nicht an den Weltcup denke.
Nur macht es keinen Sinn, nach so wenigen Rennen schon zu
spekulieren. Erst wenn es mathematisch für jemand möglich ist, macht
es Sinn. Alles andere ist Raterei."
Sie sind auf der Rennstrecke extrem aggressiv, machen im
Privatleben aber einen extrem ruhigen Eindruck.
Miller: "Abseits der Rennpiste macht das keinen Sinn. Was würde
man damit erreichen? Im Rennen dient die Aggression der Sache."
Wen muss man in dieser Saison schlagen?
Miller: "Ich fahre nicht gegen irgendwen. Ich will gewinnen. Das
heißt dass du jeden schlagen musst."
Der ÖSV ist alles andere als glücklich, dass sie die besten
Atomic-Ski frei Haus bekommen haben.
Miller: "Ich habe mitbekommen, dass der österreichische Verband
damit Probleme hat. Ich verstehe auch, dass man jetzt mit dem Finger
auf irgendwen zeigt. Das ist normal, das überrascht mich nicht. Aber
Atomic ist keine österreichische Firma mehr. Und selbst wenn es so
wäre, heißt das nicht, dass ein Land ein exklusives Recht auf
bestimmte Ski hat. Sie können die Ski geben, wem sie wollen."
Auf welchen Ski sind sie bisher wirklich gefahren?
Miller: "Es ist seltsam, wenn man z.B. meinen Servicemann deshalb
schief anschaut. Dabei bin ich bisher noch keinen Eberharter-Ski
gefahren, nicht einmal einen Trainings-Ski von ihm. Ich habe Ski von
Christoph Gruber, Andreas Schifferer oder Hans Knauß probiert. Aber
keinen einzigen Rennski, sondern nur Trainings-Ski. Meist fahre ich
aber ganz neue Ski."
Man sagt ihnen nach, dass sie selbst vor einem Rennen erst nach
Mitternacht ins Bett gehen...
Miller: "Bei Abfahrten steh ich so um acht Uhr auf. "Wenn ich also
kurz nach Mitternacht oder um ein Uhr ins Bett gehe, kann ich
zumindest siebeneinhalb oder acht Stunden schlafen. Das ist ist mehr
als viele andere Menschen und sicher mehr, als ich persönlich
normalerweise brauche.
...Und dabei schon Mal Bier trinken.
Miller: "Na sicher. Ich trinke einige Bier und schlafe dann
besonders gut. Das alles hat in Summe keinen negativen Effekt auf
mein Skifahren. Ich halte das wie schon vor zehn Jahren und insgesamt
ist mir egal, was Andere denken. Ich habe aber im Lauf der Zeit
sicher an Glaubwürdigkeit gewonnen. Ich mache keinen Blödsinn da
draußen, ich will in erster Linie Rennen gewinnen."
Sie scheinen erstmals wirklich auf ein ganz großes Ziel fokussiert
zu sein. Wo schränken sie sich ein?
Miller: Ich mache keine Extratermine mehr nebenher. Nur noch für
Sponsoren. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich gar nichts mehr
rundherum machen."