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Bode Miller: "Ich trinke einige Bier und schlafe dann besonders gut. Das alles hat in Summe keinen negativen Effekt auf mein Skifahren. Ich halte das wie schon vor zehn Jahren und insgesamt ist mir egal, was Andere denken."

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Sie scheinen so stark zu sein wie noch nie. Ist der Hauptgrund wirklich der Wechsel zu Atomic? Miller: "Ich war an einem Punkt meiner Karriere angekommen, an dem ich mich technisch und taktisch stark genug fühlte, auch in Speed-Bewerben zu gewinnen. Es fehlte nur am richtigen Equipment. Ich habe deshalb natürlich eine deutliche Verbesserung erwartet. Aber nicht unbedingt, dass ich gleich die ersten Rennen mit einer Sekunde Vorsprung gewinne."

Trotzdem schieben sie Fragen nach dem Gesamtweltcup auf die Seite.
Miller: Ich habe nie gesagt dass ich nicht an den Weltcup denke. Nur macht es keinen Sinn, nach so wenigen Rennen schon zu spekulieren. Erst wenn es mathematisch für jemand möglich ist, macht es Sinn. Alles andere ist Raterei."

Sie sind auf der Rennstrecke extrem aggressiv, machen im Privatleben aber einen extrem ruhigen Eindruck.
Miller: "Abseits der Rennpiste macht das keinen Sinn. Was würde man damit erreichen? Im Rennen dient die Aggression der Sache."

Wen muss man in dieser Saison schlagen?
Miller: "Ich fahre nicht gegen irgendwen. Ich will gewinnen. Das heißt dass du jeden schlagen musst."

Der ÖSV ist alles andere als glücklich, dass sie die besten Atomic-Ski frei Haus bekommen haben.
Miller: "Ich habe mitbekommen, dass der österreichische Verband damit Probleme hat. Ich verstehe auch, dass man jetzt mit dem Finger auf irgendwen zeigt. Das ist normal, das überrascht mich nicht. Aber Atomic ist keine österreichische Firma mehr. Und selbst wenn es so wäre, heißt das nicht, dass ein Land ein exklusives Recht auf bestimmte Ski hat. Sie können die Ski geben, wem sie wollen."

Auf welchen Ski sind sie bisher wirklich gefahren?
Miller: "Es ist seltsam, wenn man z.B. meinen Servicemann deshalb schief anschaut. Dabei bin ich bisher noch keinen Eberharter-Ski gefahren, nicht einmal einen Trainings-Ski von ihm. Ich habe Ski von Christoph Gruber, Andreas Schifferer oder Hans Knauß probiert. Aber keinen einzigen Rennski, sondern nur Trainings-Ski. Meist fahre ich aber ganz neue Ski."

Man sagt ihnen nach, dass sie selbst vor einem Rennen erst nach Mitternacht ins Bett gehen...
Miller: "Bei Abfahrten steh ich so um acht Uhr auf. "Wenn ich also kurz nach Mitternacht oder um ein Uhr ins Bett gehe, kann ich zumindest siebeneinhalb oder acht Stunden schlafen. Das ist ist mehr als viele andere Menschen und sicher mehr, als ich persönlich normalerweise brauche.

...Und dabei schon Mal Bier trinken.
Miller: "Na sicher. Ich trinke einige Bier und schlafe dann besonders gut. Das alles hat in Summe keinen negativen Effekt auf mein Skifahren. Ich halte das wie schon vor zehn Jahren und insgesamt ist mir egal, was Andere denken. Ich habe aber im Lauf der Zeit sicher an Glaubwürdigkeit gewonnen. Ich mache keinen Blödsinn da draußen, ich will in erster Linie Rennen gewinnen."

Sie scheinen erstmals wirklich auf ein ganz großes Ziel fokussiert zu sein. Wo schränken sie sich ein?
Miller: Ich mache keine Extratermine mehr nebenher. Nur noch für Sponsoren. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich gar nichts mehr rundherum machen."

Mit ihrem lockeren und "normalen" Verhalten verblüffen sie die Sportszene immer wieder. Miller: Ich verstehe nicht, warum ich jemand damit überraschen sollte. Ich bin so wie ich bin und ich mache, was ich will. Würde ich mich so verhalten wie etwa die Österreicher, das würde nicht zu mir passen." (APA)