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Innenminister Blunkett zunehmend unter Druck

Foto: APA/EPA/PA/Andrew Parsons
London - Der britische Innenminister David Blunkett hat sich am Mittwoch vehement gegen den Vorwurf gewehrt, er habe sein Amt ausgenutzt, um seiner - mittlerweile früheren - Geliebten einen Gefallen zu tun. Die britische Zeitung "Daily Mail" hatte zuvor Briefe veröffentlicht, die den Verdacht nährten, Blunkett habe dem philippinischen Kindermädchen seiner Ex-Freundin bei der Beschaffung ihrer Aufenthaltsgenehmigung geholfen.

In dem ersten Brief teilte das Innenministerium der Frau mit, die Bearbeitung ihres Antrags werde rund ein Jahr dauern. Nur 19 Tage später wurde sie jedoch in einem zweiten Brief darüber informiert, dass sie die Aufenthaltsgenehmigung umgehend erhalten werde. Zwar wurde Blunkett in den Briefen nicht genannt, doch scheinen sie die von britischen Medien verbreitete These zu bekräftigen, nach der Blunkett für die Beschleunigung des Verfahrens verantwortlich war.

Untersuchung initiiert

Blunkett bestätigte zwar die Echtheit der veröffentlichten Dokumente, führte jedoch gleichzeitig an, der Vorgang sei Teil eines umfassenden Prozesses gewesen, mit dem noch anstehende Genehmigungsverfahren beschleunigt werden sollten. "Ich habe nichts falsch gemacht ... (die Briefe) beweisen überhaupt nichts", sagte am Mittwoch.

Der 57-Jährige blinde Minister initiierte eine Untersuchung, um die Verdächtigungen gegen ihn zu entkräften. Seine politischen Gegner kritisierten indes, dass die Ermittlungen vom ehemaligen Regierungsberater Alan Budd geleitet werden. Premierminister Tony Blair sagte dazu vor dem Parlament: "Ich hoffe, sie stimmen mir zu, dass Sir Alan Budd unabhängig und ein Mensch von untadeliger Rechtschaffenheit ist."

Medienberichten zufolge soll der 57-jährige Blunkett die Trennung von seiner Geliebten Kimberley Fortier-Quinn, einer 44-jährigen Amerikanerin und Herausgeberin des rechtsgerichteten Magazins "The Spectator", nur schlecht verkraftet haben. Blunkett wolle per Gentest beweisen, dass ihr erstes Kind nicht von ihrem Mann, sondern von ihm sei. Er sei auch der Vater des Babys, mit dem Fortier-Quinn derzeit schwanger ist und das im Jänner zur Welt kommen soll. Wegen des Streits um die Kinder drohte Fortier-Quinn ihrem Ex-Geliebten laut Presseberichten, seiner Karriere den Todesstoß zu versetzen. (APA/Reuters)