Er akzeptiere die Aussagen in dem offiziellen Folterbericht, den Präsident Ricardo Lagos am Sonntag der Öffentlichkeit vorgestellt hatte, sagte der Admiral weiter. Zuvor hatte schon das Heer seine Schuld an den Quälereien während der Pinochet-Diktatur eingeräumt.
Chile
Chiles Marine gibt erstmals Folter auf Segelschulschiff zu
Als Verhör- und Folterzentrum für Regimegegner missbraucht
Santiago de Chile - Die chilenische Marine hat erstmals
zugegeben, dass auf ihrem Segelschulschiff "Esmeralda" während der
Diktatur von Augusto Pinochet gefoltert worden ist. Der weltberühmte
Viermaster, der wegen seiner Eleganz auch "Dama blanca" (Weiße Dame)
genannt wird, sei nach dem Putsch von 1973 für zwölf Tage als
geheimes Gefangenenlager sowie Verhör- und Folterzentrum für
Regimegegner missbraucht worden, räumte der Kommandeur der Marine,
Admiral Miguel Angel Vergara, am Dienstag (Ortszeit) ein.
Opfer der Diktatur hatten der Marine schon seit Jahren
vorgeworfen, sie seien auf der "Esmeralda" gefoltert worden. Das 1953
in Spanien gebaute, 113 Meter lange Schiff hatte deshalb auf
Auslandsreisen immer wieder bestimmte Länder wegen Protesten meiden
müssen. Der von Lagos vorgestellte Bericht einer
Untersuchungskommission enthält die Aussagen von 28 000 anerkannten
Folteropfern, denen nun eine Lebensrente gezahlt werden soll. (APA/dpa)