Linz - Über das Vermögen der oberösterreichischen Baustoffhandelsfirma Josef Felbermair mit Sitz in Gunskirchen (Bezirk Wels-Land) in Oberösterreich ist am Dienstag das Konkursverfahren eröffnet worden.

Nach ersten Prüfungen belaufen sich die Passiva auf 16,6 Millionen Euro, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in einer Presseaussendung mit. Die Aktiva werden mit knapp 13 Mio. Euro angegeben. Von der Insolvenz sind 84 Angestellte, 29 Arbeiter und 190 Lieferanten betroffen.

Hohe Schulden nach Firmenverkauf

Das 1952 gegründete Einzelunternehmen handelt mit Fliesen, Natursteinen und Bädern. Ab 1986 führte Felbermair auch eine Wasser- und Heizungstechnikfirma, die im vergangenen Jahr verkauft wurde. Daraus habe allerdings ein hoher Schuldenstand resultiert, der die finanziellen Probleme eingeleitet habe, erklärte der KSV.

Im Zuge der Expansion des Unternehmens und beim Ausbau des Filialnetzes sei auf das qualitativ hochwertige Produktsegment Bäder gesetzt worden. Der Rückgang der Baukonjunktur und die zunehmende Konkurrenz durch Billiganbieter habe das Unternehmen in ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht. Ein Umsatzeinbruch von 30 auf 20 Mio. Euro in nur drei Jahren sei die Folge gewesen, berichtete der KSV. Die Probleme habe man mit Sanierungsmaßnahmen und geplanten Filialschließungen nicht mehr abfangen können.

Zwangsausgleich angestrebt

Nun soll nur mehr der Betrieb in der Zentrale in Gunskirchen fortgeführt werden, dieser soll mit Hilfe eines Zwangsausgleichs überleben. Eine wesentliche Reduzierung des Mitarbeiterstandes zeichne sich ab, so der Kreditschutzverband.

Zum Unternehmen gehören insgesamt neun Niederlassungen in Hallwang bei Salzburg, Wien, Linz, Vöcklabruck, Graz, St. Pölten und Passau. Neben Österreich zählt Bayern zum Absatzgebiet von Felbermair. Am Höhepunkt im Jahr 1997 beschäftigte das Unternehmen 290 Mitarbeiter.

Nach Angaben das KSV handelt es sich um die zweitgrößte Insolvenz dieses Jahres in Oberösterreich. Im März war über die Strasser Steinbau GmbH mit Sitz in St. Martin im Mühlkreis (Bezirk Rohrbach) das Konkursverfahren eröffnet worden. Die Passiva beliefen sich auf 19,5 Mio. Euro, 224 Beschäftigte waren betroffen. (APA)