Als "Alternative" hat die Österreichische Post AG im Jahr 2001 damit begonnen, so genannte "Post-Partner" sowie "Post-Servicestellen" zu etablieren. Bei den derzeit 122 "Post-Partnern" handelt es sich meist um private Handels- oder Gewerbebetriebe, die neben ihrem bisherigen Angebot auch Dienstleistungen der Post erbringen.
Die 241 "Post-Servicestellen" bieten nicht das volle Angebot einer Filiale oder eines Post-Partners an, hier können aber ebenfalls Briefe und Pakete entgegengenommen und aufgegeben werden. Sie werden unter anderem auch von Gemeinden, Tourismusverbänden, Trafiken oder auch Apotheken betrieben.
Für P.S.K.- Kontoinhaber besteht beim Post-Partner auch die Möglichkeit, Überweisungsaufträge durchzuführen, außerdem können neue Konten direkt beim Post-Partner eröffnet werden. "Selbstverständlich ist auch der Post-Partner zum Schutz der Kunden an das Brief- und Bankgeheimnis gebunden", wird bei der Post betont.
Geteilte Meinungen
Bei der Post AG zeigt man sich über die bisherigen Erfahrungen sehr zufrieden. Das zusätzliche Angebot habe bei manchen Post-Partnern die Kundenfrequenz um bis zu 20 Prozent gesteigert, besonders die Möglichkeit der Abholung von benachrichtigten Sendungen an Samstagen wissen die Kunden von Post-Partnern zu schätzen, heißt es von Seiten der Post. Durchschnittlich nimmt ein Post-Partner pro Jahr 15.000 Briefe, über 2.000 Pakete und knapp 35.000 Werbesendungen entgegen.
Es gab aber auch immer wieder Kritik an dem Konzept: "Die Einnahmen, die die Betriebe von der Post zugestanden bekommen haben, waren zu gering, die Kosten und Aufwendungen hingegen zu hoch", kritisierte erst kürzlich Niederösterreichs SP-Chefin LHStv. Heidemaria Onodi. Viele Greißler, Geschäfte und andere Betriebe, die eine Post-Partnerschaft eingegangen waren, hätten das Angebot wieder eingestellt.
Die Post nimmt diese Kritik offenbar sehr ernst: Sie will nun zukünftigen Post-Partnern finanziell mehr unter die Arme greifen.