Bagdad - Aus Sicht der irakischen Übergangsregierung hat sich die Lage im Irak seit dem Großangriff der US-geführten Truppen auf die Widerstandshochburg Falluja Anfang November entspannt. Die Zahl "krimineller Handlungen" habe seitdem "abgenommen und nimmt weiter ab", sagte Ministerpräsident Iyad Allawi am Montag im staatlichen Fernsehsender "Al Irakia". "In verschiedenen Regionen des Landes" habe sich die Lage beruhigt, und die Iraker kehrten zum Alltag zurück, sagte Allawi im Gespräch mit anrufenden Zuschauern.

In Falluja gehe der Kampf gegen Aufständische weiter. Die Rückkehr der Einwohner sei in Vorbereitung, sagte Allawi. Allerdings sei nicht zu leugnen, dass es "in vielen Bereichen" immer noch "Probleme" mit Aufständischen gebe. Er hoffe, dass sich die Lage auch "in Bagdad und anderen Orten" beruhigen werde. Die US-Armee und die irakische Regierung hatten ihre am 8. November begonnene Offensive gegen die Rebellen in Falluja nach drei Wochen für weitgehend beendet erklärt. Nach irakischen Angaben wurden bei dem Einsatz mehr als 2.000 Menschen getötet und mehr als 1.600 festgenommen. Laut US-Armee sind noch kleinere Widerstandsnester in der Stadt aktiv.

Der britische Außenminister Jack Straw sagte vor dem britischen Unterhaus, es werde "schwierig" werden, die Wahl im Irak wie geplant am 30. Jänner abzuhalten. Allerdings halte die irakische Wahlkommission an dem Termin fest, um nicht "den Eindruck eines Rückzugs" zu erwecken. Ähnlich hatte sich zuvor bereits der irakische Regierungsvize Barham Saleh bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair in London geäußert. Der Kommissionsvorsitzende Abdel Hussein al Hindawi hatte eine Verschiebung der Wahl am Samstag ausgeschlossen. (APA)