Bislang galten kostenpflichtige Musikdienste als Millionengrab für investitionswillige Geldgeber.

Einziges erfolgreiches Gegenstück ist Apples iTunes Music Store, der bereits mehr als 150 Millionen Downloads verzeichnen konnte.

Nach langem Warten und Zittern ob und wann Apples iTMS auch für Kunden in Österreich seine Pforten öffnet, kann nun seit einigen Tagen tatsächlich in dem rund 700.000 Songs fassenden Katalog des Portals gestöbert werden.

Um den Katalog des Music Store durchforsten zu können, wird Apples Audioplayer iTunes benötigt.

Die Freeware ist seit einigen Monaten nicht mehr nur Mac-Usern vorbehalten: das mit rund 21 MB relativ groß ausgefallene Paket ist auch in einer deutschen Version für Windows 2000 und XP erhältlich. Nach der Installation kann der iTunes Music Store sofort besucht werden.

Der Katalog des Music Store enthält die aktuellen Veröffentlichungen aller großen Musiklabels, zudem noch die einiger unabhängiger Labels und Künstler.

Das Sortiment ist daher dementsprechend umfangreich, auch wenn unbekanntere Interpreten oder ältere Songs diverser Künstler nicht erhältlich sind. Eine Suchfunktion erleichtert die Übersicht.

Das Angebot ist in mehrere Sparten gegliedert – von Folk über Alternative bis hin zu Audiobooks bietet Apple ein breites Spektrum an. Zudem befinden sich auch exklusive Songs und kostenlose Videos und Trailer im iTMS-Sortiment.

Österreichische oder deutschsprachige Musik ist im Gegensatz zu US-amerikanischen und englischen Veröffentlichungen jedoch kaum zu finden. Lieder von Wolfgang Ambross sind allerdings zu finde.

Apple bietet die Dateien ausschließlich im kopiergeschützten Advanced Audio Encoding (AAC)-Format mit einer Bitrate von 128 Kbps an – das entspricht in etwa der Qualität eines 192 Kbps-Mp3s. Die Musikdateien können dann beliebig oft mit iTunes auf Audio-CD gebrannt werden; bei Playlisten ist diese Funktion jedoch auf siebenmaliges Kopieren beschränkt. Zudem darf der Song auf bis zu fünf Rechner und beliebig oft auf Apples iPod kopiert werden.

Ist der gesuchte Interpret gefunden, werden alle vorhandenen Titel angezeigt. Alle Songs können dreißig Sekunden lang probegehört werden – vollständige Streams sind nicht möglich. Einzelne Songs kosten 99 Cent; komplette Alben oder Audiobooks sind für Preise um 9, 99 Euro erhätlich. Bezahlt wird per Kreditkarte oder Gutscheincodes.

Mit seinen rund 700.000 Songs überzeugt auch das Sortiment des iTunes Music Stores. MyCokeStore.at, das Musikportal von OD2 und Coca-Cola, bietet lediglich 400.000 Tracks an, die zu Preisen von in der Regel 129 Cent erhältlich sind.

Im Gegensatz zum iTMS sind hier auch einige österreichische Künstler zu finden; bezahlt werden kann neben der Kreditkarte auch per Mobiltelefon.

Auch der Telekom-Austria-Service AON Musicdownload, der ebenfalls auf das Sortiment von OD2 zugreift, leidet an ähnlichen Schwächen. Allerdings verfolgt der Anbieter auch eine andere Verkaufsstrategie: so lassen sie hier (wie auch bei mycokemusic.at) komplette Lieder gegen 1 Cent aus dem Netz streamen.

Apples iTunes Music Store bietet Komfort und annehmbare Preise und ist damit der wohl empfehlenswerteste Online-Musikanbieter. Ein schlechter Nachgeschmack bleibt lediglich bei der Tatsache, dass Apples hauseigener Softwareplayer iTunes und das kopiergeschützte AAC-Format unumgänglich sind. Zudem ist auch das Sortiment bisweilen noch etwas unausgewogen; vor allem Fans aktueller Hits kommen mit dem iTunes Music Store auf ihre Kosten. (eru)